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shania 17.04.2016 11:25

Spätmetastase im Zwerchfell ja/nein?
 
Hallo, bei meinem Mann wurde vor 20 Jahren ein Nierenzellcarzinom T1 G2 M0 N0 durch Teilresektion im gesunden entfernt, die ganzen Jahre alles ok. Jetzt durch Husten und langwierige Lungenentzündugn Thorax CT: keine Lungengerüsterkrankung, kein Infiltrat, keine Filiae. Aber: spindelförmige Verdickung des linken dorsalen Zwerchfellschenkels (2x5cm) unklarer Dignität. Sowohl Radiologe, Pneumologe, Internist (im vorgestern gemachten Ultraschall zwar erkennbar, die Gegend hat er aber sonst nicht geschallt) sind der Auffassung, dass es keine Metasase, Tumor ist, sondern eher von der damaligen OP (auf dieser Seite Nierenteilresektio) kommt, vielleicht Vernarbung. Hoffen wir mal, CT wieder in 6 Monaten. Voraufnahmen existieren vom CT nicht mehr, wurden schon gelöscht, CT war auch nur sehr selten gemacht worden.
Was tun jetzt, abwarten? Hat jemand - vielleicht von den "alten Hasen" hier eine Idee oder schon mal sowas gehabt? Keine Ahnung, aber die Angst und Unruhe sind wieder da, damals - zwischendurch immer - und jetzt wieder verstärkt.
Alles Gute euch Allen, Shania

Rudolf 17.04.2016 12:58

AW: Spätmetastase im Zwerchfell ja/nein?
 
Hallo Shania,
es fällt mir schwer, bei einem solchen länglichen Gebildes an eine Metastase zu denken.
Metastasen pflegen +- kugelförmig zu sein, zumindest Lungenmetastasen.
Eine Metastase im Zwerchfell könnte sich auch viel leichter in Richtung (luftiger) Lunge ausdehnen als im festeren Gewebe des Zwerchfells.

CT-Bilder von "damals", vor 20 Jahren, gelöscht. Ok, das ist wohl üblich.
Aber dieses nicht kleine Gebilde müsste auch auf einer Röntgenaufnahme zu sehen sein.
Wurde damals eine gemacht? Wenn ja, gibt es die evtl. noch?

An eine Narbe von der Op. zu denken, fällt mir auch schwer. Denn zwischen der linken Niere und dem Zwerchfell liegt ja noch die Milz.
Zudem liegt das Zwerchfell ziemlich hoch über dem Bauchraum hinter den Rippen.

"Schon mal gehabt?" Ich kann mich nicht erinnern, in 13 Jahren KK-Studium so etwas schon mal gelesen zu haben.
Also bleibt nur: Abwarten und Tee trinken, oder . . . Himbeersaft.

Ich würde mich nicht beunruhigen lassen, aber vielleicht ein Kontroll-CT schon nach 3 oder 4 Monaten machen lassen.
Alles Gute,
Rudolf

shania 17.04.2016 13:21

AW: Spätmetastase im Zwerchfell ja/nein?
 
Hallo Rudolf,danke für die Antwort. Auf den aktuellen Röntgenthoraxen sieht man auch nichts, nur im CT eben im linken dorsale Zwerchfellschenkel, seltsam, kann keiner so recht was mit anfangen.
Na dann halt warten und -doch lieber- Tee trinken. Alles Gute für Dich, Gruss Shania

shania 27.07.2016 21:28

Spätmetastasen nach 20 Jahren
 
Es ist nie zu Ende:
vor 20 Jahren wurde bei meinem Mann ein Nieren Ca im gesunden teilresektioniert, bei einem CT vor 3 Monaten hatte man zwar im Zwerchfell eine spindelförmigeVerdickung zwar gesehen aber als harmlos mit Kontrolle angesehen. In den letzten Wochen ging es ihm immer schlechter , kein Appetit, abgenommen, müde, und Montag wurden 2 Lebermetas und 1 Lws Meta festgestellt. Man geht davon aus, dass es von der Niere kommt, morgen Leberpunktion, dann abwarten, dann Chemotherapie....Geht ihm momentan ziemlich schlecht, wahrscheinlich hat der Tumor nach 20 Jahren gesiegt. Vielleicht weiss einer der langjährigen Listis noch einen Rat, was tun,, wo,zu wem. Danke und bleibt auf der Hut, das Nieren CA ist ein langjähriger Feind.

Jan64 27.07.2016 22:38

AW: Spätmetastasen nach 20 Jahren
 
Hallo Shania,

Leider kann es beim Nierenkrebs zu solchen Spätmetastasen kommen.

Eure Ärzte werden es mittels der Biopsie endgültig abklären. Es wird, im Fall von Nierenkrebs, wahrscheinlich zu einer medikamentösen Therapie kommen. Dafür braucht ihr Ansprechpartner, die sich mit diesen Therapien gut auskennen und viel Erahrung damit haben. Die Therapien unterscheiden sich nämlich erheblich von den "klassischen" Chemotherapien. Am ehesten findet man solche Leute in großen Tumorzentren oder Unikliniken.

Alles Gute Jan

shania 29.07.2016 17:25

Rezidiv und Metastasen nach 20 Jahren
 
Hallo zusammen,

im April hatte ich schon mal berichtet, dass im CT meines vor 20 Jahren nierenteilresektionierten Mannes eine spindelförmige Raumforderung im Zwerchfellschenkel gesehen wurde, konnte keiner so recht zuordnen, 6 Monate Kontrolle vorgeschlagen.
Am Montag die Hammerdiagnose: 10cm grosses Rezidiv der Niere, Lebermetastasen (grösste 10 cm), Zwerchfell-und Bauchfell betroffen, 1LWK Meta die stabilisiert werden muss - mehr geht kaum noch.
Waren und sind total verzweifelt, Gestern nochmal Leberbiopsie, abwarten was Histologie sagt und dann ggf. Therapie - sofern überhaupt noch was möglich ist, Er hat auch körperlich sehr abgebaut, von der Psyche gar nicht zu reden. Und von all dem war auch im Ultraschall im April noch nichts zu sehen.
Keine Ahnung wie es weitergeht, vielleicht hat der ein oder andere einen Vorschlag oder ähnliche Erfahrungen gemacht.

Das heisst aber auch: dieser Krebs lauert immer und auf unabsehbare Zeit, daher Vorsicht, sicher ist man nie.
Grüsse in die Runde - Shania

Manu50 29.07.2016 20:00

AW: Rezidiv und Metastasen nach 20 Jahren
 
Liebe Shania, das tut mir sehr leid. Ich hoffe es gibt noch Hoffnung für deinen Mann. Bei meinem Mann wurde Ende Februar ein Nierenzellkarzinom (G4) festgestellt, dass 2,3kg schwer war. Er hatte schon Metastasen in der Lunge, obwohl der Tumor verkapselt war. Wir haben wirklich sehr gehofft, aber Ende Mai ist er verstorben. Es war nicht genug Zeit zum kämpfen und der Krebs sehr aggressiv .
Ich habe heute im Forum was über eine Therapie gelesen, mit dendritischen Zellen, frage mich jetzt natürlich, ob das hätte helfen können. Für meinen Mann ist es leider zu spät.
Darf ich fragen, wie alt dein Mann ist?!
Nutzt die Zeit, die ihr habt !!
Ich drücke die Daumen!! Liebe Grüße

shania 29.07.2016 20:33

AW: Rezidiv und Metastasen nach 20 Jahren
 
Liebe Manu
Danke für deine lieben Worte. Mein Mann ist gerade 60 geworden, ist zu jung zum Sterben. Bin momentan eher pessimistisch wie es weitergeht, zumal noch unsicher ist, ob/welche Therapie noch möglich ist.nächste Woche wissen wir mehr. Für dichund deinen Mann tut es mir sehr leid, das ganze Leben hält an. Der Schock sitzt tief - und ich habe es die ganzen Jahre geahnt, dass noch mal was kommt. Liebe Grüße

Manu50 29.07.2016 21:01

AW: Rezidiv und Metastasen nach 20 Jahren
 
Liebe Shania, danke für deine Worte.
Ja, 60jahre ist zu jung zum Sterben. Ihr hattet hoffentlich 20 schöne Jahre, nach Diagnose und Behandlung. Aber die Angst vor Rückfällen ist geblieben, das kann ich mir gut vorstellen.
Ich hätte nie geglaubt, dass meinem Mann nur drei Monate bleiben. Ca drei Jahre und mit Hoffnung auf neue Medikament in drei Jahren , hätte man uns erklärt, aber drei Monate . Mein Mann war 52 Jahre alt und auch noch viel zu jung!!! Ich weiß noch nicht, wie ich damit klar kommen soll.
Ich wünsche euch ganz viel Kraft!! Gebt die Hoffnung nicht auf!!
Und melde dich wieder!

shania 29.07.2016 21:17

AW: Rezidiv und Metastasen nach 20 Jahren
 
Danke liebe Manu, melde mich wenn ich weiteres weiss. Sind momentan in einem ganz ganz tiefen Tal. ja, wir hatten noch 20 Jahre, aber mit viel Stress im Job etc.....hätte man gewusst was kommt, hätte man vieles anders gemacht, aber danach ist man immer klüger. 52 ist viel zu jung zum Sterben, 60 auch, aber es ist immer zu früh. komm gut durchdas Wochenende, ganz liebe Grüsse

Heimchen 30.07.2016 15:06

AW: Rezidiv und Metastasen nach 20 Jahren
 
Liebe Manu,
ich lese noch im Forum mit, hauptsächlich im Hinterbliebenen-Forum, wo ich auch schreibe.
Mein Sohn hatte G3 und einen 12 cm großen Tumor, der samt Niere entfernt wurde.
Alle 3 Medikamente schlugen nicht an, nur dass die Nebenwirkungen enorm waren.
Auch bei Kay war der Tumor sehr aggressiv und "verkapselt".
Nach jedem 3-monatigen CT und MRT kamen immer mehr Metastasen hinzu.
Er hatte noch von der OP bis zum Tod knapp 9 Monate, die er wahrscheinlich ohne Medis nicht so qualvoll verbracht hätte....
Sogar die Onkologin und der Hausarzt waren der Meinung sie abzusetzen.
Aber man macht sich ja Hoffnung auf jede Tablette.
Alles Liebe
Eva






@Shania
auch dir wünsche ich viel Kraft. Ich drück dich mal unbekannterweise.:knuddel:
Eva

shania 30.07.2016 20:32

AW: Spätmetastase im Zwerchfell ja/nein?
 
Es ist einfach furchtbar ihn so leiden und verfallen zu sehen, es tut so weh.was ist, wenn keine Therapie mehr geht, welche Prognose hat er überhaupt, nur noch Verzweifliung. Alles strengt ihn so an, da steht er doch keine Therapie durch. Was wenn die Klinik keine Medikamententjerapie macht, sondern Chemotherapie vorschlägt. Kann ihn doch wegen der Lws Instabilität z.b. nicht nach München bringen.

Manu50 30.07.2016 23:26

AW: Rezidiv und Metastasen nach 20 Jahren
 
Oh Eva, das tut mir so leid!!! Sein Kind zu verlieren ist grausam. Jede Art von Verlust eines lieben Menschen ist furchtbar, aber das eigene Kind... Ohne Worte !!! Meine Schwiegereltern sind auch total fertig. Auch meine Eltern, die ihn schon 32 Jahre als ihren Sohn ansehen haben schwer zu tun.
Ich bin zur Zeit viel im Forum bei den Hinterbliebenen "unterwegs".
Es ist schon erschreckend, wie viel Leid es durch diesen sch... Krebs gibt, für Betroffene und Angehörige.
Alles gute auch für dich liebe Eva!!
Liebe Shania,
Ich denk an dich und ahne was du / ihr durch macht.
Euch liebe Grüße

shania 31.07.2016 07:37

AW: Rezidiv und Metastasen nach 20 Jahren
 
Liebe Manu, wir gehen jetzt den Weg, den ihr schon gegangen seid und egal wie lange er wird, er wird hart und tut so weh. Wie hast du diese Zeit überstanden, ich habe schon jetzt so wenig Kraft. Wenn du möchtestschreib es mir mal , gerne auch als PN. Bin auch im Angehörigenforum, möchte hier nicht alle runterziehen.

Eva auch dir lieben Dank.

Einen schönen Sonntag für euch und Liebe Grüsse

Robbs 31.07.2016 12:40

AW: Rezidiv und Metastasen nach 20 Jahren
 
Hallo Shania,
Moment mal, trotz momentan schlechten Ergebnissen sollte man sich nicht so schnell geschlagen geben!
Zuerst sollte immer eine Verringerung der Tumormassen in Erwägung gezogen werden.
Dann eine systemische Behandlung mit TKIs, zB. Sutent.
Sicher kann man sagen dass eine solche Behandlung nur alles hinauszögert aner wir haben dadurch viele Monate mit sehr guter Lebensqualität geschenkt bekommen. Und wir kämpfen weiter, wie so viele hier!

Du hast nichts zu verlieren, wenn du eine solche Therapie einleitest. Du kannst nur gewinnen!

Ich hoffe bald von dir zu lesen und wünsche alles Gute!
Robbs


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