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-   -   In 2006 Gebärmutterhalskrebs - jetzt Gallengangskarzinom inoperabel (https://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=36896)

Tine1209 31.12.2008 15:57

In 2006 Gebärmutterhalskrebs - jetzt Gallengangskarzinom inoperabel
 
Hi Ihr Lieben,

vor 2 1/2 Jahren traf mich die Diagnose Gebärmutterhalskrebs wie ein Paukenschlag. Ich habe aber die damalige OP sehr gut überstanden und bin regelmäßig zur Nachsorge gegangen. Ich hatte eine sehr gute Prognose, da der Krebs bei mir zwar sehr schnell wachsend war (G3), er aber früh genug erkannt wurde.

Dieses Jahr im Juli bin ich dann zu meiner letzten Reha gefahren. Dort wurde standardmäßig Blut abgenommen. Ein paar Tage später wurde ich zur Sonographie gebeten. Ich habe mir dabei echt nichts gedacht! Was mir nur auffiel, das Gesicht der Ärztin wurde immer ernster! Als die Untersuchung abgeschlossen war, bekam ich nur zu hören, dass sich mein Arzt mit mir in Verbindung setzen würde. Keine 2 Stunden später wurde ich zur Chefärztin gerufen, die mir dann eröffnete, ich hätte Metastasen auf der Leber!!
Ich brach die Reha ab und es folgten Untersuchungen über Untersuchungen am UKSH in Kiel.
Der erste Onkologe, der mir meinen Befund vor!!! der Tumorkonferenz eröffnete, sagte nur zu mir, ohne Chemo hätte ich noch 1-2 Jahr mit 2-4 Jahre zu leben. Ich fand es unglaublich, wie ich in diesem Augenblick behandelt wurde! Zum Glück wollte mich ein Leberspezialist persönlich kennen lernen, da er den Befund Gallengangskarzinom aufgrund meines Alters anzweifelte (ich bin im September 41 geworden). Es folgten weitere Untersuchungen, in denen sich der Befund Gallengangskarzinom inoperabel, leider bestätigte, aber auch herraus kam, dass mein alter Krebs nichts mit meinem neuen zu tun hat.
Ich bin jetzt aber bei einem hervorragenden Professor an der Uni Kiel in Behandlung. Ich mache zur Zeit eine Chemo mit Gemzar und Oxaliplatin, die bisher sehr gut bei mir angeschlagen hat. Allerdings macht mir meine Psyche Probleme. Ich fühle mich absolut verzweifelt und stelle mir oft die Frage, warum schon wieder ich.

Liebe Grüße
Tine :engel:

Clivia 31.12.2008 23:04

AW: In 2006 Gebärmutterhalskrebs - jetzt Gallengangskarzinom inoperabel
 
Liebe Tine
In ca. 1 Stunde beginnt das Neue Jahr.Während die meisten Menschen auf dieser Welt feiern,sitze ich hier vor meinem Laptop und widme meine Zeit dem Krebskompass. Nein-es ist nicht gerecht,geschweige denn fair,daß Du so einem Schicksal ausgesetzt bist. Aber ich habe es schon mal erwähnt-es gibt kein Warum??? auf dieser Welt.Ich bin froh,daß mein Lebensgefährte mit seinem schweren Los,im Moment ein wenig Schlaf findet,und neben mir auf der Couch liegt.Oft schläft er im Sitzen-da kann er die Schmerzen besser ertragen.Aber ich bin schon dankbar dafür,daß er nun liegen kann.
Ich sende Dir auf diesem Weg liebe Grüße,und wünsche Dir für das neue Jahr,daß Du deine Abwehrkräfte so stark motivierst,daß sie den Teufel von Krebs zerstören. Glaube an Dich und Deine Stärke!
Alles Gute
Clivia

An alle: Die besten Wünsche für 2009!

Tine1209 01.01.2009 21:18

AW: In 2006 Gebärmutterhalskrebs - jetzt Gallengangskarzinom inoperabel
 
Liebe Clivia,

danke für Deine Wünsche. Mein Freund meint, ich sei ein sehr starker Mensch, ich bin mir da aber momentan überhaupt nicht so sicher! Ich habe mich mental noch nie in meinem Leben so schwach gefühlt! Wir haben heute Wunschlampen steigen lassen. Aber vieleicht gehen Wünsche ja auch mal in Erfüllung.

Ich wünsche Dir und Deinem Freund viel Kraft und gute Gesundheit für dieses Jahr!

Liebe Grüße
Tine :engel:

Clivia 02.01.2009 22:05

AW: In 2006 Gebärmutterhalskrebs - jetzt Gallengangskarzinom inoperabel
 
Liebe Tine
Kraft und Glaube können Berge versetzen! Ich habe mal einen Bericht über buddhistische Mönche gesehen,die einen so starken Glauben haben,daß sie,wenn sie im Schnee sitzen,die weiße Pracht um sich herum zum Schmelzen bringen.Das hat mich damals sehr beeindruckt. Ich wünsche Dir diese Kraft,um diesen Mistkerl in Dir zum Schmelzen zu bringen. Ich finde es toll,daß Du Wunschlampen hast steigen lassen,das gibt Dir auch die Kraft daran zu glauben,daß sich Deine Wünsche erfüllen.
Dieses Jahr wird Dein Jahr,liebe Tine - ganz viel Glück und Kraft!
Liebe Grüße
Clivia

Tine1209 03.01.2009 20:18

AW: In 2006 Gebärmutterhalskrebs - jetzt Gallengangskarzinom inoperabel
 
Liebe Clivia,

vielen Dank für Deine lieben Worte. Ich hoffe von ganzen Herzen, dass dieses Jahr mein Jahr wird.

Was mich interessieren würde: Woher nimmst DU Deine Kraft für alles? Ich kann mir gut vorstellen, dass es auch für Dich nicht einfach ist!

Liebe Grüße
Tine :engel:

Clivia 03.01.2009 22:40

AW: In 2006 Gebärmutterhalskrebs - jetzt Gallengangskarzinom inoperabel
 
Liebe Tine
Ich habe manchmal soviel Kraft,daß ich alle Bäume ausreißen könnte - und dann bin ich wieder ein Häufchen Elend,das niemanden sehen will,und sich vollkommen zurückzieht. Vielleicht schöpfe ich daraus meine Kraft...wer weiß. Ich nutze auch kleine Gelegenheiten um mich zu entspannen,und wenn es nur ein Moment ist. Laute Rockmusik zum Beispiel auf dem Weg zur Arbeit,das tut mir unheimlich gut-was andere aufregt...
Es geht mir gut,wenn ich weiß mein Lebensgefährte hat im Moment keine Schmerzen,und liegt gelassen neben mir auf der Couch.Er hat zwar ein wahnsinnig dickes Bein voller Wasseransammlungen,das hat sich bis morgen aber wieder einigermaßen gelegt.Am Montag bekommt er wieder Chemo - davor und danach geht es ihm nicht so gut. Aber das kennst Du bestimmt auch,liebe Tine.
Ich wünsche Dir ein entspanntes Wochenende!
Liebe Grüße
Clivia
P.S. Ich wohne auch in Schleswig-Holstein.

Tine1209 04.01.2009 13:09

AW: In 2006 Gebärmutterhalskrebs - jetzt Gallengangskarzinom inoperabel
 
Liebe Clivia,

mir ergeht es, denke ich, ähnlich wie Dir. Manchmal habe ich das Gefühl, alle Kraft der Welt zu haben und meinen Krebs zum Teufel jagen zu können und dann wieder, insbsondere in meiner Chemowoche, fühle ich mich hundeelend und könnte nur noch heulen und stelle mir immer wieder die Frage, WARUM?

Ich habe am Dienstag bei meinem Professor einen Termin, in dem alles weitere besprochen werden soll. Die Chemo hat auf jeden Fall sehr gut bei mir angesprochen, meine Tumormarker waren zuletzt sehr weit unten. Sie sind soweit gesunken, dass ich zwischenzeitlich den Eindruck hatte, dass mein Professor selbst nicht damit gerechnet hat. Ich kann es mir aber auch einbilden. Nichts desto trotz bleibt meine Behandlung palliativ und auch wenn dieses Miestviech in mir eingekapselt sein sollte, werde ich bis an mein Lebensende immer Chemo machen müssen, zwar nicht immer meine "große" Chemo, aber die "kleine" reicht mir auch.

Ich finde es übrigens sehr interessant, dass Du auch aus Schleswig-Holstein kommst. Kannst mir auch gerne eine private Nachricht schicken, wenn du Lust hast.

Ich schicke Dir liebe Grüße
Tine

Tine1209 24.01.2009 14:28

AW: In 2006 Gebärmutterhalskrebs - jetzt Gallengangskarzinom inoperabel
 
Hi Ihr Lieben,

es gibt mal etwas gutes zu vermelden: Hatte diese Woche einen MRT-Termin, der Tumor ist rückläufig. Ich freue mich! :)

Liebe Grüße
Tine:engel:

Clivia 24.01.2009 20:28

AW: In 2006 Gebärmutterhalskrebs - jetzt Gallengangskarzinom inoperabel
 
Hallo Tine
Freue mich sehr für Dich,daß Du diesem Teufel zeigst wo es langgeht!
Sei weiterhin so stark,wie Du Dich im Moment fühlst - ich hab es Dir versprochen: Dies ist DEIN Jahr!
Liebe Grüße-bis bald mal
Clivia:)

Uwe-Klaus 30.01.2009 21:32

AW: In 2006 Gebärmutterhalskrebs - jetzt Gallengangskarzinom inoperabel
 
Liebe Tine,
ich freue mich immer hier im Forum, solche positiven Nachrichten zu lesen.:)
Ansonsten happ ich den Ausführungen von Clivia nicht mehr viel zuzufügen.
Dein Statement wäre auch einen Nachricht im Thread Lebenserwartung? auf Seite 2 wert, die tritt m.E. nämlich sehr in den Hintergrund.
Ich wünsch' Dir von ganzem Herzen viel Kraft und weiterhin einen erfolgreichen Kampf gegen dieses "Drecksstück".
P.S. Ich kämpfe auch schon 2 1/2 Jahre dagegen an, mit allen Höhen und Tiefen!:smiley1:
Liebe Grüsse

Tine1209 31.01.2009 16:33

AW: In 2006 Gebärmutterhalskrebs - jetzt Gallengangskarzinom inoperabel
 
Lieber Uwe-Klaus,

vielen lieben Dank für Deine Worte.

Ich habe vor einiger Zeit mal etwas sehr interessantes über Statistiken gelesen. Und zwar ist ein Professor mit 41 Jahren an einer sehr seltenen Krebsart erkrankt. Laut Statistik hatte er noch ca. 7 Jahre zu leben. Aber Statistiken setzten sich so zusammen, dass einige Menschen schon nach 3 Monaten versterben und andere nach 10 Jahren und wieder andere nach 5 Jahren usw. Irgendwann kommt dadurch eine Lebenserwartung von 7 Jahren zustande. Dieser Professor ist nach 20!!!!!!!! Jahren durch eine andere Erkrankung verstorben!!!!
Also ist meine logische Schlussfolgerung, dass man auch bei einem Krebs der Gallengänge nicht schon nach 1 oder 2 Jahren versterben muss.

So meine Lieben, ich will heute Abend tanzen gehen und habe mir vorgenommen, meinen Spaß zu haben.

Liebe Grüße
Tine :engel:

Tine1209 28.03.2009 09:38

AW: In 2006 Gebärmutterhalskrebs - jetzt Gallengangskarzinom inoperabel
 
Hi Ihr Lieben,:)

da bin ich mal wieder.

Nachdem mir meine Reha im November wegen mangelder Belastbarkeit (lach) abgelehnt wurde, habe ich nun meine Bewilligung bekommen. Ich bin trotz allem wirklich relativ fit und mein Prof und mein Doc hatten für diesen Kommentar der Rentenversicherung nur ein Lächeln übrig. Leider leider leider soll ich nach Mölln in die Föhrenkamp Klinik fahren, ich habe mir eigentlich SPO gewünscht, dort bin ich schon 2x gewesen und die Klinik ist echt super.

Ich überleg momentan, ob ich noch mal Widerspruch einlegen soll, da mir im letzten Jahr in der Reha Klinik Lehmrade bei Mölln mein Befund eröffnet wurde und ich somit, keine guten Erinnerungen mit dieser Gegend verbinde.

Ansonsten geht es mir gut, habe gerade einen Zyklus mit Xeloda hinter mir und gerade eine Woche Pause. Allerdings sind meine Leukos und Thrombos durch dieses Teufelszeug schlechter geworden. Bin aber guter Dinge, dass diese wieder besser werden.

So, Ihr Lieben, wünsche Euch allen ein schönes Wochenende.

Liebe Grüße

Tine

Tine1209 13.04.2009 22:59

AW: In 2006 Gebärmutterhalskrebs - jetzt Gallengangskarzinom inoperabel
 
Hi Ihr Lieben :)

da bin ich wieder. Es ist jetzt ein gutes 3/4 Jahr seit meinem Befund vergangen und ich kann von mir sagen, ich fühle mich so gut, wie schon lange nicht mehr.

Meine Blutwerte sind wieder in Ordnung :). Allerdings mußte ich meinen 2. Zyklus mit Xeloda abbrechen, da ich ihn nicht vertragen habe bzw. nicht damit klar gekommen bin. Meine Tumormarker sind wieder gefallen und ich habe mir fest vorgenommen, mir meine Hoffnung, nicht nehmen zu lassen. Es gibt so vieles auf dieser Welt, für das es sich zu leben lohnt und ich werde mir mein Leben nicht so schnell nehmen lassen.

Ich habe für alle, die unter der Chemo mit Übelkeit zu kämpfen haben, einen kleinen Tip, der mir sehr hilft:

Ich esse entweder getrocknete Aprikosen oder Bananen oder letztere auch im Rohzustand.

Ich wünsche allen noch ein schönes "rest" Ostern.

Liebe Grüße
Tine

Clivia 15.04.2009 15:36

AW: In 2006 Gebärmutterhalskrebs - jetzt Gallengangskarzinom inoperabel
 
Hallo Tine
Freue mich über Deine Zeilen. Das klingt alles sehr optimistisch,ist ja auch kein Wunder: 2009 ist Dein Jahr!
Bleib weiterhin so positiv gestimmt,dann kann nix mehr schiefgehn!
Liebe Grüße
Clivia

Tine1209 22.04.2009 21:17

AW: In 2006 Gebärmutterhalskrebs - jetzt Gallengangskarzinom inoperabel
 
Hi Ihr Lieben,

da bin ich wieder. Im Heidepark war es sehr schön und ich habe besser durchgehalten, als ich erwartet hätte. Und ich sage: Achterbahn fahren, macht immer noch riesig viel Spaß! :smiley1:

Gestern habe ich mich das erste mal wieder nach einem Jahr an Nordic Walking versucht. Und auch das hat wunderbar geklappt. Ich war schon überrascht, wie gut sich ein Körper doch noch Sport erinnern kann, wenn er wieder anfängt. Das Beste ist, man bekommt den Kopf so herrlich frei.

Heute dann Chemo :sad:, da ich Xeloda beim letzten mal abgesetzt hatte, mußte ich heute mit einem Arzt sprechen. Mein Professor war leider nicht da.

Ich erklärte dem Arzt, dass ich unter Xeloda Depressionen bekommen hätte, dass es sogar meinem Freund aufgefallen sei, der mich als sehr positiven und optimisitischen Menschen kennt. Es ist für mich zudem eine Überwindung, wenn es mir vor der nächsten Tabletteneinnahme gerade ein wenig besser geht, mir die nächsten Tabletten einzuwerfen.

Trotz alledem einigten wir uns auf eine niedrigere Dosierung.

Während ich dann meine Chemo bekam, blätterte ich dann in meiner Patientenakte und was stand darin: :mad: Ich hätte Angst vor Xeloda!

Ich finde es ein Unding, was ein Arzt aus dem macht, was man ihm erzählt.

Frei nach dem Motto: Ich bin nicht verrückt und bekomme mit dieser Aussage eine Zwangsjacke an.

So, meine Lieben, das war es für heute.

Liebe Grüße
Tine :engel:


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