Osteoklast(om) Metastasen in der Lunge
 

Hallo Zusammen

Ich bin ganz neu hier, hoffe auf hilfsbereite Leser und Schreiber. Die Geschehnisse überrollen uns gerade.
Mein Bruder (33) hat 2009 Knochenkrebs an dem Daumen gehabt. Der Knochen wurde operativ entfernt und ersetzt. Die Wunde hat sehr lange – mehrere Monate - gebraucht, bis es richtig geschlossen war. Aus welchem Grund auch immer, die Krebsnachsorge hat sich immer nur auf Blutwerte und auf die OP-Wunde sich begrenzt, obwohl es uns Angehörigen bekannt war, aus welcher Quelle Arzt oder Internetrechercheweiss ich nicht mehr, dass es in die Lunge sich weiterentwickeln kann, bzw wenn es nochmal auftritt, geht es an die Lunge.

Auf Hausärztlichen Rat ist mein Bruder zum Lungenröntgen gegangen, weil irgendein Husten aufgetreten ist, das war im Mai 2011, das Bild war i.O. Die Krebsnachsorge berichtete auch etwa gleichzeitig, dass alles i.O. ist. Mitte Juli hatte er plötzlich sehr starken Rückenschmerzen. Der operierende Arzt hat Verspannung durch viel Stress vermutet. Zum Glück wurde auch ein Röntgen wieder auf Hausärztlichen Rat gemacht. Ein Faustgrosser Tumor und mehrere kleine „Flecken“ waren sichtbar. Daraufhin CT, ob er noch andere, neue befallen Knochen hat, war negativ. 4 Lungenbiopsien konnten auch nur gesundes Gewebe entnehmen, bis letzte Woche endlich mal eins mit Compigesteuertem Gerät gelungen ist. Diagnose: Osteoclastoma. Mittlerweile sind es über 25 Flecken. Und wie es sich herausstellte, den Faustgrossen hat ein Arzt auch auf dem Röntgenbild von Mai nachträglich gesehen. Uns scheint es, als wären hier mehrere Nachlässigkeiten produziert und wir haben viel Zeit verloren. Die Blutwerte sind immer noch sehr gut, deshalb hat man auch länger eine Infektion vermutet.

Jetzt wird es beraten, ob operatives Entfernen oder Chemo gemacht wird. Anscheinend ist der Chemo fast machtlos gegen diese Art von Krebs. Ein OP haben die Aerzte aber für möglich gehalten, was mir schwer verständlich ist, da die Knoten wirklich überall verstreut sind. Die Sache wird noch dadurch schwerer, dass er in Ungarn lebt und in Wien ist das nächstmögliche Klinik, die die richtigen Geräte dafür haben. Die Krankheit ist so selten, ich finde nur ganz alte Beiträge. Hoffentlich hat sich einiges seither verbessert.

Weiss jemand , wenn auch nur Hinweise auf folgende Fragen:
- Was gibt es noch, was wir für ihn tun könnten?
- Er nimmt verschiedene Nahrungsergänzungsmitteln und die Ernährung hat er umgestellt. Gibt es speziellen Diät für diese Erkrankung?
- Ist leichter Sport auch schädlicher, als nützlich, wenn die Lunge befallen ist? Weiss jemand was von Quigong, kann man Lungenstärkende Übungen machen???

Oh Mann, ich bedanke mich im Voraus.
Bori

AW: Osteoklast(om) Metastasen in der Lunge
 

Hi Bori und willkommen im forum, auch wenn es kein schöner anlass ist.

ich versuche mal nach bestem wissen und gewissen, deine stichpunktartigen fragen zu beantworten.

- Was gibt es noch, was wir für ihn tun könnten?

sammelt informationen über seine seltene krankheit (aber bitte über fachquellen, arztgespräche, etc.).
ihr kennt ihn am besten, wenn er reden möchte, redet viel mit ihm.
seid für ihn da, kümmert euch gut um ihn, damit er sich trotz krankheit geborgen und verstanden fühlt.

- Er nimmt verschiedene Nahrungsergänzungsmitteln und die Ernährung hat er umgestellt. Gibt es speziellen Diät für diese Erkrankung?

wenn es seinem wohlbefinden gut tut, lasst ihn das machen, ansonsten ist die beste ernährung eine ausgewogene gesunde.
es gibt leider keine diät die gegen den krebs hilft.

- Ist leichter Sport auch schädlicher, als nützlich, wenn die Lunge befallen ist? Weiss jemand was von Quigong, kann man Lungenstärkende Übungen machen???
schädlich sicher nicht, wenn es ihm gut tut, auf jedem fall machen !

Quigong übungen sind atemübungen aus der chinesischen medizin.
diese sollen die sauerstoffzufuhr im körper erhöhen und somit sogar den krebs bekämpfen.
die wirkung gegen die krankheit ist umstritten, da ist wieder die schere zur schulmedizin.
was es aber auf jeden fall tut, ist die atmung verbessern und wenn dein bruder damit probleme hat, sollte er quigong übungen versuchen.



ich hoffe ich konnte dir ein paar fragen zufriedenstellend beantworten.


gruss


thomas

AW: Osteoklast(om) Metastasen in der Lunge
 

Danke, Thomas. Ich versuche mein Bestes. Leider hat er sich völlig verschlossen. Zum obendrauf kam noch, dass sein einjähriger Sohn für eine Woche in die Klinik auf die Infusion musste. Das ist der Wahnsinn gerade, alle sind fertig.

Zurück zur Krankheit
- Weiss jemand noch, wie es mit Operation und Metastasen aussieht? Ist es etwas, was lebenswürdig das Leben verlängern kann, oder ist es eine Art Beruhigungstherapie? Ich meine, sein Blut wird dabei nicht ausgetauscht, nicht wahr?

Ich habe keine Ahnung, mit welchen wörtern ich mit ihm sprechen soll. Den ersten Schock vor zwei Jahren hat er mit damals 31J so tapfer getragen. Vor einem Monat hatte er noch grosse Pläne, was alles nach der Krankheit kommt. Jetzt sieht leider alles so unmachbar aus. Meine Angstfragen kann ich ihm sicher nicht stellen. Nichtmal meiner Mutter, sie hat auch kaum noch Energie. Deshalb wäre es ganz toll, wenn mir jemand etwas darüber schreibt.

liebe grüsse
b

AW: Osteoklast(om) Metastasen in der Lunge
 

Hallo Bori

Das ist wirklich Wahnsinn und schrecklich, was Ihr alle, Dein Bruder als Betroffener und Ihr als Angehörige, durchlebt.

Medizinische Auskünfte kann und darf ich Dir hier nicht geben.
Auch weiss ich über Deine Fragen zu wenig Bescheid.
Die wären vermutlich direkt bei den behandelnden Tumorexperten besser platziert.

Wie aber könnt Ihr mit der enormen psychischen Belastung umgehen?
Ich denke mir, eine professionelle psychologische Begleitung für Deinen Bruder als Betroffener, aber auch für Euch als Angehörige wäre sicher hilfreich.

Klar, kann niemand Euch Eure Sorgen und Ängste abnehmen. Aber die an einer Stelle loszuwerden, wo man auch verstanden wird, erleichtert doch einiges.

Alles Gute für Euch Alle!

Liebe Grüsse
Levira