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Coorii 10.12.2011 08:45

Chancen
 
Hallo an alle.

Ich weiß eigentlich gar nicht was ich jetzt genau lesen möchte (das was ich gern lesen würde ist unrealistisch)...

Meine Schwiegermutter, 54, hat einen wohl recht großen Tumor im Magen, der weit oben sitzt und auch die untere Speiseröhre betrifft.

Sie soll im Krankenhaus bleiben weil sie wegen dem Tumor keine Nahrung zu sich nehmen kann. nächste Woche beginnt eine Chemo-Therapie um den Tumor zu verkleinern.

Wenn der Tumor kleiner geworden ist soll ihr Magen und Teile der Speiseröhre entfernt werden.

Dann soll weiter Chemo folgen.

Was glaubt ihr ganz ehrlich. Sie ist übergewichtig und war ihr Leben lang eine starke Raucherin, hat außerdem noch Diabetis. Hat sie eine große Chance das zu schaffen?
Ich würde so gern eure Einschäzung wissen, aber ehrlich bitte.

Danke und liebe Grüße

Seid bitte mal wirklich ehrlich

vom alten stamm 10.12.2011 12:32

AW: Chancen
 
Hallo Coorii

Es ist völlig normal das Du bzw. Ihr mit der Situation in Moment völlig überfordert seit.
Glaub mir niemanden hier im Forum ging es anders.

Nimm Dir Zeit und beschäftige dich in Ruhe mit diesem Thema und Du wirst sehen , dass es auch viel Hoffnung und Kraft geben kann wenn man sich mit der Krankheit auseinander setzt und hier im Forum nach Antworten sucht , nur so kann man überhaupt verstehen was da passiert und vielleicht noch passieren wird !

Es gibt einige von uns Betroffenen die gern bereit sind , Dir und anderen Hilfesuchenden bei der Bewältigung und Verarbeitung einer solchen schweren Krankheit zu helfen .

Dir als Angehörige fällt es verständlicherweise schwerer sich in eine solche Situation hinein zu versetzen.

Zu deiner Frage was wir ganz ehrlich glauben ?

Niemand hier im Forum kann Dir den Ausgang der Behandlung bei deiner Schwiegermutter
Vorhersagen geschweige denn ob Sie diesen Weg überhaupt übersteht .
Die Chancen stehen oft sehr schlecht und man schafft es, dann wiederum sind die Prognosen gut und man schafft es nicht.
Vieles hängt von der Operation ab und davon ob eine OP uberhaupt möglich ist !

Ich kann Dir nur sagen , haltet als Familie zusammen und seit füreinander da, sprecht miteinander und verdrängt es nicht .
Es ist oft besser darüber zu reden !

Die Kraft dieses alles zu überstehen muss von Euch selbst bzw. von deiner Schwiegermutter aus gehen .
Man muss kämpfen , nichts wird einem geschenkt oder kommt von allein .

„ Wer kämpft kann verlieren , Wer nicht kämpft hat verloren“

Es wird nicht leicht , aber es ist alles möglich !


LG
Thomas

Coorii 10.12.2011 16:36

AW: Chancen
 
Danke, mit so einer liebevollen Antwort hätte ich gar nicht gerechnet :)

Ich weiß ja eigentlich auch, dass wir in erster Linie für sie da sein und abwarten sollen.´
Aber diese Ungewissheit frisst mich auf...
und der Gedanke daran wie sie sich wohl fühlen muss...Vor einigen Jahren ist ihr Bruder auch an Krebs erkrankt und nach ein paar fürchterlichen Wochen daran gestorben. Ich seh an ihrem Blick dass sie solche Angst hat und ich kann nichts tun um ihr diese Angst zu nehmen, weil sie es schonmal erlebt hat.
Wir müssen alle positiv denken (was leider noch nicht so gut klappt) und ihr Mut machen und den sprechen wir ihr auch zu und wir gehen mit ihr spazieren, wir lachen, sie singt mit unserer Tochter (3) Weihnachtslieder und spielt mit ihr Spiele im Krankenhaus.... wir versuchen alles "normal" sein zu lassen...- aber wenn sie mich ansieht, dann meine ich jedes mal sie schreit nach Hilfe. nur dass ich nichts tun kann...

Es bringt niemandem was wenn ich jetzt deswegen depremiert bin, ganz klar!
Das sieht vor allem mein Lebensgefährte so, der die Sache (gut für ihn und seine Mutter) beinahe locker angeht. Aber ich krieg meine Gefühle jetzt nicht in den Griff, so sehr ich es auch versuche. Ich hoffe das hört in den nächsten Tagen auf :(

vom alten stamm 10.12.2011 18:12

AW: Chancen
 
Hallo Coorii

Es ist ganz sicher nicht leicht in dieser Situation für niemanden von Euch vor allem nicht für deine Schwiegermutter .
Nach dieser Vorgeschichte in der Fam. macht Sie sich ganz sicher die meisten Gedanken , was heißen soll das Sie im Moment nicht zur Ruhe kommt sowohl gedanklich als auch körperlich und das ist eine ganz schwierige Konstellation.
Für Sie zählt jetzt praktisch nur das etwas passieren muss und das so schnell wie möglich.

Auch jetzt auf heile Welt zu machen ist glaube ich der falsche Weg .

Ihr solltet schon alle Möglichkeiten in betracht ziehen , die Guten wie auch die schlechten ,aber dabei eben auch nie das angestrebte Ziel aus den Augen verlieren auch wenn es schwer sein wird !!!

Ihr Körper wird noch jede Menge Kraft brauchen also solltet Ihr euch jetzt darauf konzentrieren , das Sie wieder einigermaßen zu Kräften kommt um den Kampf aufnehmen zu können nur dann hat Sie wirklich eine Chance.

Tut mir Leid wenn ich das so offen sage „ Sorry“ .

Zu Dir persönlich möchte ich sagen , schau dich um in diesem Forum und Du wirst viele Themen und Beiträge finden wo scheinbar ausweglose und auch Hoffnungslose Fälle beschrieben sind , die aber doch zu einem Erfolg geführt haben und sei es auch oft nicht leicht für alle beteiligten.

LG
Thomas

Coorii 10.12.2011 21:59

AW: Chancen
 
Ja, ich bin mir sicher dass ich hier im Forum richtig bin.
Es ist wirklich schön zu wissen, dass man hier auf viele Fragen eine Antwort findet.

Es ist ehrlich bewundernswert, dass Du als Betroffener Dich hier für Angehörige so engagierst :)

Danke für deine Antworten.

Wir werden sie unterstützen soweit es uns möglich ist. und hoffen dass sie bald wieder gesund nach Hause kann, denn nach Hause möchte sie wirklich gern. Hoffentlich wird die erste Chemo nicht allzu hart für sie...
Als wir heute bei ihr waren hat sie sich schon vorab eine Perrücke gewünscht die man nicht sofort als solche erkennt, die werd ich ihr ganz bald besorgen damit sie wenigstens schonmal diese Sorge weniger hat.

Meine Schwiegermutter ist bestimmt stärker als wie wir jetzt momentan alle denken.

Wahnsinn wie fremd mir "krebs" bis vor ein paar Tagen noch war
Man macht sich über viel zu wenig Dinge Gedanken...

vom alten stamm 11.12.2011 11:57

AW: Chancen
 
Genauso müsst Ihr an diese Sache heran gehen !

Der eigene Wille zählt und dann habt Ihr bzw. deine Schwiegermutter schon viel erreicht nur so kann Sie es schaffen den Krebs zu besiegen oder zumindest erst einmal aufzuhalten .
Das mit der Perücke ist eine gute Sache , Ihr solltet euch aber vorher genau informieren um welche Chemotherapie es sich handelt ,denn nicht bei jeder verliert man auch gleich die Haare .

Ich bin sicher Ihr seit auf dem richtigen Weg mit der Krankheit umzugehen und damit fertig zu werden.

LG
Thomas


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