Studie Axitinib / Immuntherapie
 

Hallo,
nachdem bei meiner Partnerin (35) im September 2016 ein nicht klarzelliger, bösartiger Nierentumor entfernt wurde beschäftige ich mich mit dem Thema.
Metastasen in der Lungen Pleura, Knochen, Leber.

In Münster sind wir nach Deutschland weiter Suche untergekommen.
Die Studie wurde im Dezember an der Klinik gestartet. Primär nur an klarzelligen Karzinomen vorgesehen.
Wir haben dort einen sehr guten Urologen, der viel Erfahrung bei Nierenzellkarzinomen hat. Dieser hatte sich sehr für die Studie eingesetzt.

Studie:
Axitinib gibt es als Tablette und ist keine klassische Chemotherapie. Nebenwirkungen sind sehr gering.
Zusätzlich gibt es alle 3 Wochen parallel die Immuntherapie.

Genau hier liegt der Vorteil der Studie.

Nebenwirkungen:
Klassisch müdigkeit, immer mal wieder aufkommende Schmerzen, immer mal wieder appetitlosigkeit.

Verlauf:
Die Lebermetastasen haben sich erheblich zurückgebildet und die Leber hat sich wieder auf Normalgröße verkleinert.
Ihr geht es besser als ohne die Medikamente.
Die sonstigen Metastasen konnten noch nicht eindeutig als besser oder schlechter bezeichnet werden (es werden nur Stoffwechselaktivitäten sichtbar).

Einschätzung des Arztes zur Studie:
Beim letzten Gespräch waren etwa 6 Personen in der Studie, einem geht es erheblich schlechter, bei vieren gibt es gute Erfolge und bei uns ist es indifferent.

Wir sind im Glauben, dass wir "die" beste Therapiemethode, die es derzeit für sie geben kann, haben.

AW: Studie Axitinib / Immuntherapie
 

Hallo RShunter (suchst du bestimmte Autotypen),

Du schreibst hier sicher von der Keynote - 426 Studie https://clinicaltrials.gov/show/NCT02853331 oder leichter zu verstehen http://www.10forio.info/de/clinical-trials/keynote-426 Diese Studie wird auch in Dresden, Berlin, Düsseldorf, Münster, Lübeck, München, Tübigen angeboten.

Diese Studie ist für Patienten mit Klarzelligen oder Klarzelligen Nierenzellkarzinome mit sarkomoiten Anteilen bestimmt. es ist eine Erstlinienstudie, also der Patient darf vor Beginn der Studienteilnahme keine medikamentösen oder Bestrahlungstherapien gemacht haben. Es wird die Wirkung von Pemprolizumab in Kombination mit Axitinib gegen die zugelassenen Therapie mit Sutent verglichen. Die Studie ist randomisiert, d.h. man wird als Patient in einem Zuallsverfahren ausgelost in welchen Arm der Studie man kommt, den mit der herkömmlichen Therapie oder der neuen. Sie ist allerdings nicht verblindet, so das der Patient und Arzt weis, was er bekommt. Die Studie endet Januar 2020.
Es laufen zur Zeit einige Studien in dieser Richtung (Zielgerichtete Immuntherapien mit und ohne Kombination mit den uns bekannten TKI).

Kannst die den Tumor deiner Frundin genauer beschreiben (was heist "nicht klarzellig"?), wo hat sie ihre Metastasen außer in der Leber?

Ich wünsch euch gutes gelingen!

Jan

AW: Studie Axitinib / Immuntherapie
 

Hallo Jan,

was bedeutet Klarzelligen Nierenzellkarzinome mit sarkomoiten Anteilen?

AW: Studie Axitinib / Immuntherapie
 

Hallo Joe,
Unser Tumore sind immer Mischformen, es gibt nicht "das" klarzellige oder "das" pappiläre Karzinom. So habe ich ein Klarzeller, der aber sicher auch Anteile anderer Tumorzellarten (wie z.B. pappiläre) enthält. Man teilt die Tumore dann nach den überwiegenden Zellanteil ein. So sind in Tumoren mit sarkomaiten Anteilen halt welche mit einem hohen Anteil von sarkomartigen Zellen zu finden. (Sarkome sind eine eigene Tumorart) Genau diese Mischungen macht die Behandlung des Nierenzellkarzinoms so schwierig, man weis nie wie der eine spezielle Tumor des Patinten X reagiert auf die Medikamente. In Zukunft wird es noch viel mehr unterschiedliche Tumore geben, weil man sie besser differenzieren kann, Stichwort personalisierte Medizin.

AW: Studie Axitinib / Immuntherapie
 

Das hört sich gut an.
Danke für die Erklärung.

AW: Studie Axitinib / Immuntherapie
 

Danke Jan für die Erklärung. Steht das dann im histologischen Befund? Du deutest an, dass deshalb die Medikamente so unterschiedlich anschlagen.

Gruß Heidrun

AW: Studie Axitinib / Immuntherapie
 

Leider hat das Medikament bei den Knochen nicht gut geholfen und das gesamte Skelett ist nun betroffen und viele Rippen gebrochen.

Sie wurde jetzt auf Cabozantinib umgestellt.
Hier hat sie erhebliche Bauchschmerzen. Hat da jemand einen Tip?

MfG Thomas

AW: Studie Axitinib / Immuntherapie
 

Hallo Thomas,
das tut mir sehr leid für Deine Frau. Sind denn die anderen Metastasen größer geworden? Zur Immuntherapie nehmen die meisten Zumeta , was bei Knochenmetastasen sehr gut funktioniert.

Soweit ich weiß, gibt es zwei in diesem Forum die Capozantinib- Erfahrungen
haben, Tobi und seit kurzem der Mann von Shania.

Wünsche Euch , dass das neue Medikament erfolgreich bei Deiner Frau ist.

Lg