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Alt 23.10.2013, 12:21
Eries Eries ist offline
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Standard AW: Plasmoblastisches Lymphom

Nachdem ich das Forum immer noch verfolge und viele Betroffene immer wieder darum bitten, mehr auf dem Laufenden von anderen gehalten zu werden, habe ich mich entschlossen euch mal ein Update bezüglich meines Vaters zu geben.

Nach der für uns doch sehr heftigen Diagnose „plasmoblastisches Lymphom am Nierenstamm mit Streuung auf Lunge, Leber, Hoden (wurde entfernt) und Knochenmark“ haben wir mittlerweile die erste Reihe Chemotherapien abgeschlossen.
Das waren 4 x Chop 21 in Kombination mit einer neuartigen Therapie, die direkt ins Knochenmark gespritzt wird, um eine „Barriere“ aufzubauen, damit keine Krebszellen in den Kopf kommen.

Die erste Therapie lief relativ problemlos, bis auf den Umstand, dass eine Infektion festgestellt wurde, die dann mit Antibiotika behandelt wurde.
Bei der zweiten sollte dann gleichzeitig der Port bei ihm gesetzt werden.
Leider mit dem katastrophalen Ergebnis, dass „danebengestochen“ wurde und seine Lunge kollabierte, was einen Aufenthalt auf der Intensivstation von ca. 1 Woche zur Folge hatte.
Ich kann alle Betroffenen aber doch auch etwas beruhigen, da solche Komplikationen heutzutage sehr gut behandelbar sind und sich die Patienten wieder sehr gut erholen.
Es war zwar wieder ein großer Schock, aber auch das haben wir gut überstanden.

Der Rest der Behandlungen lief dann problemlos und nach dem 1. Zyklus gibt es sogar gute Nachrichten: Das CT hat ergeben, dass der organische Befall nicht mehr gegeben ist und im Knochenmark die Ausbreitung gestoppt wurde.

Nun sind wir mit einer neuen Therapiezusammensetzung dabei, das Knochenmark „rein“ zu bekommen, nur leider haben wir derzeit wieder eine eher schlechtere Phase zu verzeichnen.

Seine Thrombozyten passen jetzt nun wieder doch nicht (es hieß dieses Mal, seine Werte wären an der Grenze) und ein Oberarzt hat eine erneute Knochenmarksuntersuchung + PET-Untersuchung (es wird leicht radioaktive Flüssigkeit gespritzt, die bösartige Zellen zum Leuchten bringt) angeordnet, da er es für möglich hält, dass ein, so wie er sagt „Herd“ im Körper vorhanden ist. Konnte das Blutbild mit früheren vergleichen, Werte sind bei 76, davor auf 104, wir hatten allerdings auch schon 56 und da hat sich keiner aufgerergt... Naja, was soll man machen.

Und so wie es vielen von euch auch gehen wird, sind wir wieder am Warten und Zittern…. Ein „Herd“ kann doch alles Mögliche sein und nachdem das CT, das besagte die Organe wären frei, erst vor kurzem gemacht wurde, kann ich mir kaum vorstellen, dass er ein Lymphom meint.
Es verunsichert aber eben doch wieder und man muss wieder eine Woche in Ungewissheit verbringen.
Manchmal muss ich aber auch ehrlich gestehen, beruhigen einen die doch oft vagen Formulierungen der Ärzte nicht wirklich.
Unser Hausarzt meinte dann, es wäre kein Grund zur Panik, man müsse sich einmal vorstellen, wie viel „Gift“ unser Vater mittlerweile ertragen musste und dass es ganz normal sei, dass der Körper auch einmal zwischendurch „Nein“ sagt.

Vielleicht gibt es jemanden im Forum, der auch Probleme mit diesen Werten über einen längeren Zeitraum hatte (waren jetzt doch schon 3 Blutuntersuchungen und keine Fortsetzung der Therapie) und uns ein bisschen bezüglich der Ursachen aufklären kann, das wäre sehr nett!

Alles in allem wollte ich jedoch Mut machen und zeigen, dass man tatsächlich 2 Schritte nach vor und dann wieder 1 Schritt zurück macht.

Ich werde euch wieder ein Update geben, sobald wir mehr wissen.

Geändert von Eries (23.10.2013 um 16:58 Uhr)
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