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  #1  
Alt 22.12.2012, 22:17
ovomaltina ovomaltina ist offline
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Beiträge: 61
Standard AW: erfahrungsbericht meiner prophylaktischen mastektomie

Liebe Dinana

So, Satay Spiesschen und Co sind verspiesen.

Oh, wie ich dir - der Starken, Abgeklärten und Mutigen - das nachfühlen kann. Im Innern sieht es manchmal eben doch ganz anders aus. Es freut mich riesig für dich, dass auch du einen Mann hast, bei dem du „abladen“ kannst. Ich bin meinem Mann auch sieben Monate nach der Diagnose und sechs nach der OP immer noch unendlich dankbar dafür, wie sehr er sich für mich eingesetzt und Geduld gezeigt hat
Ich war nach der OP sechs Wochen krank geschrieben, bin aber nach drei Wochen erstmals wieder an der Arbeit aufgetaucht – allerdings nur im 50 Prozent-Pensum – und ich habe keinen körperlich anstrengenden Beruf. Man muss schon aufpassen, dass man sich nicht überanstrengt. Der Körper merkt es sofort!


Toll, die Überraschung deiner Arbeitskollegen! So etwas kommt nicht einfach so, du hast es dir verdient!
Wenn diese Krankheit für mich eine positive Seite hat, dann ist es die, dass man spüren darf, wie sehr das soziale Netz, an dem man während Jahren gewoben hat, trägt. Ich habe da ganz unvergessliche Dinge erleben dürfen, die mich gerade jetzt, da ich hin und wieder auf dieses eher traurige Jahr zurückblicke, aufrichten.

Freunde, Familie, Nachbarn - ich habe viele Menschen von einer neuen, mitfühlenden, zupackenden und offenherzigen Seite kennen lernen dürfen.
Das hat mich durch diese Zeit getragen.

Wenn ich deine Worte lese, bin ich fast sicher, dass du auch solche Erfahrungen machen darfst! Du packst das!
Hattest du keine Probleme mit der KK wegen der Matrix? Meine stellte sich erst quer, dabei wage ich mir gar nicht auszumalen, wie das ohne gekommen wäre.

Liebe Dinana, ich wünsche dir Festtage, während derer du möglichst viele unbeschwerte Momente mit deinen Liebsten geniessen kannst.

ovomaltina
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  #2  
Alt 22.12.2012, 22:57
Dinana Dinana ist offline
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Beiträge: 72
Standard AW: erfahrungsbericht meiner prophylaktischen mastektomie

Hallo Ovomaltina,
es ist schön zu hören, dass du so viel Halt durch Familie und Freunde hast. Bei mir ist es auch so.
Tja, was soll ich zur KK sagen Der Antrag läuft, sieht momentan noch nicht so gut aus. Wir haben aber entschieden, dass wir die Kosten erst einmal selber tragen und sollte die KK diese nicht übernehmen, werden wir sie einklagen.

Dein "trauriges Jahr" neigt sich nun bald zum Ende und es wird ganz bestimmt ein schönes, spannendes neues Jahr 2013 für dich und deine Familie!

Vielen lieben Dank für die netten Worte.

Ich wünsche allen hier im Forum ein schönes Weihnachtsfest, genießt die ruhigen Tage im Kreise eurer Liebsten

Liebe Grüße
Dinana
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  #3  
Alt 25.12.2012, 12:29
Kayar Kayar ist offline
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Beiträge: 396
Standard leider nicht prophylaktisch...

Hallo ihr Lieben,

ich passe nicht ganz hierher, aber doch irgendwie besser als in die anderen Bereiche. Oder...vielleicht schaue ich dort auch noch weiter. Ich bin noch völlig durcheinander und geschockt, dass "es" mich nun doch erwischt hat.
Meine Mutter hatte mit 59 Brustkrebs, hat es aber geschafft. Nun habe ich vor 10 Tagen, am 14.12. bei der Routineuntersuchung einen Knoten gefunden bekommen. Also, nicht ich habe ihn gefunden. Ich bin 44 und habe das Thema bislang komplett ignoriert. Denn "sowas" passiert ja nur anderen, oder?
Freitag wurde also der Knoten gefunden, Dienstag folgten Mammographie und Ultraschall. Ich war noch recht entspannt, denn "sowas" krigen ja nur die anderen. Bei mir wird es eine Prellung sein, oder Hormone oder sonstwas. Aber kein Krebs.
Dann sah ich es schon am Gesicht der Ärztin. Es ist Krebs. Sciher, eine minimale Chance wäre ja noch, dass sich bei der Biopsie herausstellt, dass ich vielleicht..ach was weis ich, egal..Hauptsache kein Krebs....
Diagnostiziert wurde dort ein multifokales Mammakarzinom, 3 Tumore, linke Brust, ca 5cm. Aller Wahrscheinlichkeit bösartig.
Hektischer Kontakt zu meinen Eltern ergab, dass meine MUtter ebenfalls ein multifokales Mammakarzinom links hatte, nicht hormonsensitiv.
Es folgten 2 Tage und Nächte mit Heulen, Schlaflosigkeit und endlosen Internetrecherchen, Gesprächen mit meiner Frauenärztin und dann am 20.12. der Termin im Krankenhaus zur Biopsie. Vorher wurde erneut gemammografiert und geultraschallt, wobei in der rechten Brust ein weiterer Verdachtsfall gefunden wurde, links wurden 3 Tumore bestätigt, allerdings war nicht einer 5cm groß, sondern die Ausdehnung. Ultraschall meiner Lymphknoten war sehr gut, allerdings hat das wenig zu sagen, laut dem Radiologen.
Die Biopsie war nicht schmerzhaft, es wurden 2 Proben genommen. Da mein Timing mit den Feiertagen relativ mies war oder ist, habe ich das Biopsieergebnis bis jetzt noch nicht bekommen. Man sagte mir nur, falls ich spontan zu einer neoadjuvanten Therapie soll, würde man sich melden. Hat sich keiner gemeldet, ob das gut oder schlecht ist, ich weis es nicht.
Desweiteren bekam ich in einem Nebensatz gesagt, dass man bei 3 Tumoren dieser Größe nicht brusterhaltend operieren kann und dass aufgrund meines Alters wohl aller Wahrscheinlichkeit auch wenn der Sentinelknoten frei ist, eine Chemeo zusätzlich zur Bestrahlung anstehen wird. Patsch.

Über meine Frauenärztin bekam ich gesagt, ich müsse jetzt zur Knochenszintigrafie, Ultraschall meiner Innereien und zum Röntgenthorax. Dort würde man nach Metastasen suchen. Am 24.12. war dann der erste dieser Temine, meine Leber und was man sonst so in der Gegend hat sind gut.
Nun warte ich auf die Termine zum Röntgen, das wird am 2.1. passieren.
Ein sehr langes und informatives Gespräch mit meinem Hausarzt ergab zum einen, dass ich jetzt jeden Tag 30-45 Minuten stramm marschieren soll, das wäre gut für Körper, Seele, Kondition und aktiviert meine Abwehrzellen. Was aber für mich wichtiger war, ist die Information, dass er sagte, wenn durch diesen vererbten Gendefekt meine Chance auf Brustkrebs eh schon hoch war, jetzt zugeschlagen hat, dann ist der Regelmechanismus, der dafür sorgt dass diese Zellen im Brustgewebe sich normal teilen, und dann absterben, kaputt. Unwiderbringlich kaputt. Das MUSS nicht heissen, dass ich wieder Krebs bekomme, aufgrund meines Alters ist es aber sehr wahrscheinlich, dass es wieder Entartungen geben wird, die mein Körper nicht in den Griff bekommt und ich dann das Drama mit OP, Chemo und allem was dazu gehört nochein,mal durchmachen darf. Er lies mich selber zu dem Schluss kommen, dass es doch dann vielleicht sinnvoller wäre, beide Seiten zu entfernen.
Ich habe keine 100% Sicherheit dann, dass ich nicht nochmal erkranke, aber wohl doch sehr viel besser als jetzt. Und, soweit ich das verstanden habe, kann dieser Krebstyp nur im Brustgewebe entstehen, und dann vor dort aber streuen und Leber, Lunge und Knochen angreifen. WENN ich also das Risiko minimiere, dass er wieder neu entsteht, gehe ich damit auch (relativ) sicher, dass der Mistkrebs sich nicht in mir verteilen kann. Könnt ihr mir sagen, ob dieser Schluss von mir richtig ist?
Denn dann werde ich das so machen.

Und dann.. man ist ja eitel.. habe ich die Frage, WANN ich dann wieder einen neuen Busen bekommen kann. Offenbar gibt es ja keine Chance, meine Brustwarzen zu behalten, aber man kann mit Tätowieren (?) recht gute Nachbildungen bsateln. Dazu schwebt mir ein schöner Silikonbusen vor, eine Ecke kleiner als das Original im Moment. Kann man das direkt machen bei der Operation? So habe ich das bei einigen von Euch verstanden?

Bitte helft mir ein wenig. Ich hatte bei Durchlesen hier gesehen, dass Dir Dinana, etwa zur selben Zeit das selbe bevor steht. Ich werde an Dich denken und hoffe, dass wir beide das Ganze gut überstehen!

lieber Gruß,
Kayar
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  #4  
Alt 26.12.2012, 14:36
Dinana Dinana ist offline
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Beiträge: 72
Standard AW: erfahrungsbericht meiner prophylaktischen mastektomie

Hallo Kayar,
erst einmal möchte ich dir noch schöne Weihnachten wünschen, auch wenn dir momentan nicht danach ist.
Ich kenne es, wenn man auf Ergebnisse warten muss und so unsicher ist, wie es wohl weitergehen wird.
Meine Mutter starb mit nur 51 Jahren an Brustkrebs, meine Tante und auch mein Onkel sind an Krebs erkrankt, dann kam ich!
Sofort begann eine neoadjuvante Chemo, dann brusterhaltende OP und zum Schluss 38 Bestrahlungen. Im Sommer dann das Ergebnis des Gentestes (BRCA 1), also eine Mutation.
Meine Ärzte schlugen mir die Mastektomie vor, da ich zu fast 90% wieder an Brustkrebs erkranken könnte. Also steht jetzt am 11.01. eine Mastektomie an mit gleichzeitigem Wiederaufbau beider Brüste an. Statistisch gesehen sagt die Humangenetikerin mir eine ca. 96%ige Heilungschance zu (mal sehen, wie es so läuft).
Für mich stand sehr schnell fest, dass ich dieses machen werde.

Dir wünsche ich nun ganz viel Kraft, lass dich intensiv beraten und gehe einen Schritt nach dem anderen.
Für die kommenden Untersuchungen wünsche ich dir viel Glück, ich drücke dir ganz fest die Daumen!!

LG
Dinana
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  #5  
Alt 26.12.2012, 14:53
Kayar Kayar ist offline
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Ort: im hohen Norden Deutschlands
Beiträge: 396
Standard AW: erfahrungsbericht meiner prophylaktischen mastektomie

Danke, Dinana!

Und ja, ich denke da genau wie Du. Wenn es mir eine wesentlich bessere Chance gibt, nicht nocheinmal zu erkranken, werde ich das auch machen und dem Mistkrebs die Grundlage entziehen. Ich sehe mit Silikon danach genauso aus wie vorher- DER kann damit nix mehr anfangen.

Aber.. es ist halt soviel auf einmal. Die Angst ums Leben, von jetzt auf gleich ist man krank per Definition, die Operation steht an, die Chemo macht mir Angst...ich verliere ausser meiner Brust auch noch meine dicken, langen Haare!... und..dann habe ich hier mehrfach gelesen, dass man damit auch noch auf einmal in die Wechseljahre kommt!

Irgendwie.. eine ganze Menge auf einmal. Viel Klarheit hat mir aber hier das Forum gebracht!! Danke schön Euch allen unbekannten Mitbetroffenen!

Und ein paar freie erholsame Tage wünsche ich!
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Stichworte
brustwarze, mastektomie, prophylaktisch


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