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Alt 18.01.2011, 23:40
Piratenbraut Piratenbraut ist offline
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Standard Kein so toller Start ins neue Jahr...

Hallo ihr Lieben,

hier eine Zusammenfassung der letzten Wochen... Vor Weihnachten hatte ich ja - schon wieder - eine Erkältung. Dadurch hat sich dann die ganze Weihnachtsvorbereitung total nach hinten verschoben (meinem Mann ging es ja auch nicht gut). Wir haben dann z. B. den Christbaum erst am 22.12. gekauft und erst am ersten Feiertag schmücken können. Nachdem ich für den zweiten Feiertag einen Teil meiner Familie zu uns eingeladen hatte, hatten wir mächtig Stress. Der zweite Feiertag war dann sehr schön, abends war ich dann aber doch sehr platt und froh, es mir auf der Couch gemütlich machen zu können.

Die Chemo lief wie geplant am 28.12. Durch das Tavor hab ich fast den ganzen Tag verpennt und kaum etwas mitbekommen. Das Emend hat auch eine Verbesserung gebracht. Die Übelkeit hat zwar diesmal ein oder zwei Tage länger angehalten, sich dafür aber pro Tag auf einige Stunden beschränkt. (Vorher war es so, dass mir pro Tag vielleicht ein oder zwei Stunden mal nicht schlecht war...) Silvester haben wir entspannt zu Hause verbracht, Raclette gemacht und das Feuerwerk vom Fenster aus betrachtet. War auch ganz schön, und wir mussten nicht raus in die Kälte.

So ca. ab 05.01. hatte ich immer wieder heftige Schmerzen im linken Oberarm. Eine genaue Erklärung hatte ich nicht dafür. Aber nachdem ich die Tage vorher auch immer wieder an den verschiedensten Stellen Muskelkrämpfe hatte, dachte ich mir, dass es vielleicht damit in Verbindung steht... Am 06.01. war bei uns höllisches Glatteis - mein Mann wollte vormittags beim Bäcker Brötchen holen, musste jedoch auf halbem Weg wieder umkehren. Wir sind dann den restlichen Tag sicher zu Hause geblieben und haben es uns auf der Couch gemütlich gemacht.

Am 07.01. hatte ich wieder Blutbild-Kontrolle. Die Werte waren soweit in Ordnung und für mich war eigentlich alles ok. Wegen der Schmerzen in meinem Oberarm meinte der Arzt nach Beschreibung der Symptome und Untersuchung des Arms, dass es sich vermutlich um eine Muskelzerrung handeln dürfte und verschrieb mir Schmerztabletten. Gegen Abend bekam ich dann noch leichte Rückenschmerzen, dachte mir aber weiter nichts dabei. Die Nacht zum Samstag schlief ich nicht besonders, wachte Nachts mehrmals auf, hatte Kopfschmerzen und fühlte mich elend.

Am Samstagmorgen nahm ich wegen der immer noch anhaltenden Kopfschmerzen ein Schmerzmittel und kontrollierte dann mal die Temperatur - 38,4 ° C - ich hatte da schon ein ungutes Gefühl. Im Lauf des Tages ging die Temperatur erst mal runter - vermutlich durch das Schmerzmittel - und ich fühlte mich auch etwas besser. Im Lauf des Abends stieg die Temperatur jedoch auf 39,3 ° C und ich ahnte Schlimmes. Am Sonntag ging das Fieber auch nicht wirklich runter und am späten Nachmittag (die Temperatur lag mittlerweile schon wieder bei 39 ° C) nötigte mich meine Schwester, unter der Notfallrufnummer Kontakt zum Krankenhaus aufzunehmen.

Ich bat meinen Mann, dort anzurufen, da ich mich nicht dazu in der Lage sah. Abgesehen davon, dass ich eigentlich auf keinen Fall ins Krankenhaus wollte, war ich auch durch das Fieber total neben der Spur und konnte mich zu nichts mehr aufraffen. Der diensthabende Arzt sagte dann, er könne nicht verantworten, dass ich zu Hause bleibe und ich solle kommen (stationäre Aufnahme - auch das noch ). Ich wurde in ein Zweibettzimmer einquartiert und bekam erst mal Blut abgenommen und später dann auch gleich noch ein Antibiotikum angehängt. Der Chefarzt sprach am Montag davon, dass es sich vermutlich um einen "atypischen bakteriellen Infekt" handeln würde...

Am Dienstag kam dann der Oberarzt, der mir mitteilte, nach seiner Ansicht handele es sich eher um einen Virusinfekt. Ich wurde wieder ausgefragt, ob ich den Husten, Schnupfen oder sonstige Beschwerden hätte (hatte ich eigentlich nicht) und bekam weiterhin Antibiotikum. Die Kopfschmerzen plagten micht weiterhin und durch den Stress, den ein Krankenhausaufenthalt für mich jedesmal bedeutet, war mein Blutdruck auch mal wieder besorgniserregend hoch...

Am Mittwoch war die Ursache meiner Erkrankung immer noch nicht klarer als vorher. Da sich jedoch langsam wieder eine Besserung meines Allgemeinzustands einstellte, wurde mir die Entlassung in Aussicht gestellt, wenn ich einen Tag fieberfrei wäre. Am Donnerstag durfte ich dann zum Glück wieder heim. Ich war zwar noch sehr schlapp und hab mich auch gleich wieder auf die Couch gelegt, aber endlich war ich wieder aus dem Krankenhaus draußen... Denn auch wenn es ja eigentlich nur vier Tage waren, hat es mir doch schon wieder ganz schön zugesetzt - auch jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, merke ich es immer noch.

Mein Termin mit dem Sozialdienst am 11.01. ist auch erst mal ins Wasser gefallen, weil ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen konnte, ob die letzte Chemo wie geplant stattfinden würde oder nicht. Tatsache ist, dass sie um eine Woche verschoben wurde und jetzt erst am 25.01. stattfinden kann. Momentan ist jetzt jedenfalls energiemäßig so ziemlich die Luft raus bei mir. Ich bin fast ständig müde und kann mich kaum zu etwas aufraffen. Vielleicht bin ich ja auch zu ungeduldig und es dauert einfach nur noch ein paar Tage, um den Infekt gar wegzustecken. Aber bisher war halt die Woche vor der nächsten Chemo immer die Zeit, in der es mir am besten ging...

Jetzt zum Abschluss mal noch ne Frage an euch: Kennt ihr evtl. durch die Chemo verursachte "Schmerzzustände"? In der letzten Zeit tut mir nämlich fast ständig irgendetwas weh - der Arm hat sich zwar mittlerweile ein Stück weit gebessert. Dafür hab ich mal Schmerzen im Handgelenk, mal in der Hüfte, dann im Ellenbogen, dann in der Schulter oder im Rücken... Kann sowas von der Chemo kommen? Und wenn ja, was macht man dagegen? Ich hab zwar auch gemerkt, dass ich momentan wieder sehr verspannt bin, aber nicht alle Schmerzen können davon kommen.

Viele liebe Grüße
Tanja
die Piratenbraut
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