Einzelnen Beitrag anzeigen
  #32  
Alt 25.03.2011, 21:57
Zetchen Zetchen ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.02.2011
Ort: Saarland
Beiträge: 66
Standard AW: Fühle mich so müde, hilflos und allein

Habe das Gefühl es geht bald zu Ende... meine Mutter hat kaum noch auf irgendwas heute reagiert... dazu noch Muskelzuckungen als Nebenwirkung eines Medikaments... lag die ganze Zeit nur da mit halbgeschlossenen Augen... ihre Wangen und Augen so eingefallen, Mund offen stehen, die Finger, Hände und Arme geschwollen von Ödemen

Mehr als eine Stunde hab ich an ihre Schulter gelehnt und einfach nur geweint. War das erste Mal seit langem, dass ich wirklich gemerkt habe ich werde ruhiger, wenigstens für den Moment ein klein wenig. Es tat gut ihr so nah zu sein, auch wenn ich weiß, dass es vielleicht eines der letzten Male war. Medizin hat sie heute offiziel schon abgeschrieben, es wird keine Chemo mehr gemacht weil der Zustand sich so rasant verschlechtert... vielleicht noch Wochen, wenns gut geht.

Außerdem habe ich mich schonmal von ihr verabschiedet... alles gesagt, was ich ihr noch unbedingt sagen wollte, falls es dann ganz plötzlich Schlag auf Schlag geht und alles zu spät ist... wollte dass sie es noch größtenteils mitbekommt was ich sage. Habe mich für alles entschuldigt was ich mal gesagt und getan habe, ihr mehrmals versichert, dass ich sie so unglaublich lieb habe, alles dafür geben würde, wenn sie nur gesund werden könnte... mich für die 19 Jahre bedankt die wir hatten...

Ich habe ihr auch gesagt das... wenn sie kämpfen will soll sie es tun, aber sie darf gehen, wenn sie nicht mehr kann... und dass ihr Vater und Onkel (beide an Kehlkopfkrebs gestorben) sicher auf sie warten, wenn sie geht.

Richtig fassen kann ich es immer noch nicht... flehe immer wieder Gott an ich möge doch nur aus diesem Albtraum endlich aufwachen und alles ist in Ordnung... oder dass es zu einer spontanen Heilung käme... und jetzt sitze ich hier und habe Angst, dass das Telefon klingelt und das Krankenhaus anruft...
__________________
liebe Grüße,

Zetchen

"Wir verstehen den Tod das erste Mal, wenn er seine Hand auf eine geliebte Person legt." - Madame de Stael

Ich hab dich lieb, Mama
*26.07.1961 - † 30.03.2011
So tapfer gekämpft... und doch verloren...
Mit Zitat antworten