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Alt 06.05.2004, 12:00
Gast
 
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Standard Jetzt gehöre ich auch hier hin...

Oh weia, Hanna!
Dich triffts ja wirklich extrem! Erst der Vater, dann die Mutter...Sind wir nicht zu jung, um Vollwaise zu sein?? Mit meinem Mann kann ich auch nicht reden, er ist Meister im Verdrängen. Bloss nichts rankommen lassen. Als ich ihn von Griechenland nach der Beerdigung heulend anrief, sagte er mit nach 3 Minuten: "So ich muss jetzt los, bin mit einem Freund zum Essen verabredet"
Ansonsten ist er aber ein prima Kerl und hat das mit den Kindern auch ganz toll im Griff. Erwarten darf ich aber in Punkto Trauerarbeit nichts. Ich habe mir schon manchmal gedacht, wie wäre es, wenn meine Ma nicht die Gelbsucht bekommen hätte. Dann hätten wir erst vor ca. 6 Wochen von dem Tumor erfahren. Sie hatte bis dahin keine Schmerzen, keine Probleme. Es wäre ein Schock gewesen, aber vielleicht auch weniger qualvoll für alle? 15 Monate zu hoffen und doch zu wissen, es wird nichts mehr... Im November die Diagnose: Der Tumor verkapselt sich, im Januar dann: Tumor verdoppelt, Bauchfellmetastasen. Meine Ma hat das alles ganz schön fertig gemacht. Sie wollte nicht sterben.
15 Monate hatte sie Zeit Pläne zu machen. Aber sie hat keinen Einzigen gemacht. Sie hat Ihre Papiere nicht geregelt, keine Wünsche zu ihrer Trauerfeier, zum Begräbnis, keine Patientenverfügung..nichts! Ich hätte sie so eingeschätzt, dass sie irgendwann mal eine genaue Anweisung verfasst hätte.
Es ist also völlig egal, wie lange man im voraus weiss, wann es zu Ende geht. Du musst mich nicht beneiden. Es ist in jedem Fall schlimm seine Ma zu verlieren. Auch mit 15monatiger "Vorbereitungszeit" Wir sitzten im gleichen Boot und der Horror mit dem Hausauflösen steht mir auch noch bevor.
Davor habe ich die aller aller meiste Panik.
Ich denke an Dich. Schön von Dir zu hören, lass uns in Kontakt bleiben.
LG
KAtharina
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