Einzelnen Beitrag anzeigen
  #6  
Alt 27.04.2011, 09:29
Kleines Kleines ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 25.03.2011
Beiträge: 7
Standard AW: Mein Vater hat Lungenkrebs - Gedanken einer Angehörigen

Ich selbst kann mich aus meinen egoistischen Gefühlen nicht befreien.
Seit Beginn des Jahres habe ich nur an den Abschluss meines Studiums gedacht. An meine Prüfungen, Noten und wo ich danach arbeiten werde. Auch darüber, wie ich bei Einstellungsgesprächen wohl wirken würde.
Nach all den Sorgen wegen des Studiums war mir gerade klar geworden, dass mein Leben endlich richtig gut lief. Dass es eigentlich keine Probleme gab – jedenfalls keine, die sich nicht beheben lassen konnten. Es gab keinen Grund zur Klage.
Und nur einen Tag nachdem ich zu dieser Erkenntnis gelangte, veränderte sich die Welt.

Die Erwartung, die ich an mich und mein Studium hatte, blieben. Wurden stärker. Mein Vater soll's ja noch erleben.
Also muss ich schnell und gut meinen Abschluss machen. Jeder erwartet das.
In der Uni wird von Professoren und Mitarbeitern erwartet, dass ich Leistung erbringe; Theorie auf Anhieb verstehe.
Nahe Verwandte können meinen Abschluss auch nicht erwarten. Aber zudem soll ich mich gut um meine Eltern kümmern. (Vor 3 Wochen erkrankte meine Mutter an schwerer Lungenentzündung)

Von all den Erwartungen werde ich noch zerissen. Ich kann mich nicht auf die Uni konzentrieren.
Ich lasse alles schleifen.
Für meinen Vater ist es ein unerträglicher Gedanke, dass ich wegen ihm irgendetwas nicht erreiche.
Aber da kann ich nicht über meinen Schatten springen. Ich kann zu keiner anderen Person werden.
Wenn er wüsste, dass ich in der Zeit 2 Prüfungen 'vermasselt' habe....
Ich versuche wieder in den Universitären Alltag zu kommen, doch es scheitert jedes mal.

Zudem bin ich an dem Punkt angelangt, dass ich meine Situation auch dort kundtun werde. Auch wenn es dadurch keine besseren Noten gibt, so habe ich doch das Verlangen, dass mir das Studium erleichtert wird. Indem der Leistungsdruck und der zeitliche Druck von mir genommen wird.
Ich erwarte und erhoffe mir Unterstützung. Zusätzliche Sprechstunden u.ä.
Denn dieser Druck macht mich fertig.
Nur habe ich immer noch diese Hemmungen mich anderen/ fremden mitzuteilen.
Auch habe ich immer noch Sorgen, dass ich auf völliges Unverständnis treffe - das wird sich morgen zeigen.
Mit Zitat antworten