AW: Meine Mum...
Liebe Spagyra,
ich kann Dir nichts zu Operationen, Chemos usw. sagen, aber ich weiß, wie schlimm es ist, wenn die - einzige! - Mutter so weit weg wohnt, dass man nicht gleich hin kann, sie nicht in den Arm nehmen und sich kümmern kann, stattdessen hilflos im Zimmer auf und ab tigern muss. Mir ging es auch so, nur mit dem Unterschied, dass meine Mutter den Kampf gar nicht erst aufnehmen wollte und sich gleich verabschiedet hat (s. mein thread...). Als ich alles zu Hause stehen und liegen ließ, um zu ihr zu fahren, war es schon zu spät.
Jetzt ist sie tot, und ich muss sehen, wie ich mein Leben ohne sie weiterführe. Es tut noch irre weh, und ich bin froh, dass ich gerade keine wichtigen Dinge wie Abschlussprüfungen bewerkstelligen muss, weil ich mich gerade extrem leistungs-un-fähig fühle.
Daher mein Fazit: Mache Deine Abschlussprüfung so gut Du kannst, Du brauchst sie für Dein Leben, das auf jeden Fall weitergehen muss und weitergehen wird. Aber dann fahre gleich zu ihr! Ist es nicht super - unter diesem Gesichtspunkt - , dass ihre OP etwas verschoben wurde?! Vielleicht wäre es auch sinnvoll, sie anschließend irgendwie in Deine Nähe zu holen. Es wird ja mit der einen OP nicht erledigt sein, sie wird Dich brauchen, und auch Dir geht es besser, wenn Du "schnell mal" zu ihr kannst, statt Gräben ins Zimmer zu laufen.
Ich kann mir gut vorstellen, wie schrecklich Du Dich jetzt fühlst. Ich drücke Dir die Daumen, dass alles gut verläuft und Du Deine Mutter noch lange behalten kannst.
Liebe Grüße
Juli
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