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Alt 08.05.2011, 21:41
success success ist offline
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Standard AW: Schock: Vater schwer erkrankt!

Liebe Undine,

auch Dir danke ich sehr herzlich für Deine Antwort!! Gott sei Dank habe ich einen total lieben Freund an meiner Seite, der mich stützt, wenn es mir mal schlecht geht, der mich tröstet und der mir jetzt sehr viel hilft. Und auch einige sehr gute Freunde und Kollegen mit denen ich sprechen kann.

@all: Mein Pa hat die erste Chemo hinter sich. Während der Chemo erlitt er einen richtigen Zusammenbruch. Unter Tränen erzählte er mir, dass der Arzt ihm eine Broschüre hinlegte "ambulante Hospizhilfe". In der Broschüre ging es nur um Sterbebegleitung, Hospiz- und Pflegevermittlung. Mein Pa sagte mir, dass der Arzt gesagt hätte, dass er keinen Schrecken bekommen solle, denn vom Sterben spreche er nicht. War dennoch verwirrend und ich weiß das auch immer noch nicht richtig einzuordnen. Soviel ich weiß vermitteln die auch in Kurzzeitpflegeheime, aber trotzdem jagte uns diese Broschüre sehr viel Angst ein.

Na ja, die erste Chemo ging zunächst problemlos. Er hat jetzt weniger Schmerzen und er kann sogar wieder auf dem Rücken liegen. Andererseits hat er aber auch mehr abgebaut. Er isst nicht mehr, bzw. erbricht das Essen. Dies macht mir große Sorgen. Er kann gar nicht mehr aufstehen, wird künstlich ernährt, wird gewaschen usw. - schrecklich...! Er weint auch viel, weil er nichts mehr selbst kann. Ich kann ihn so gut verstehen, aber so schnell kann es eben nicht gehen.

Eine Blutprobe ist am Donnerstag entnommen wurden. Ergebnis nach Aussage des Arztes "Sieht nicht schlecht aus, aber auch nicht gut" oder so ähnlich. Wie es nun weitergehen soll, da hat sich auch noch keiner zu geäußert. Da werden die wohl morgen was zu sagen. Nun hat mein Vater Angst, dass sie doch nichts mehr für ihn tun können. Es heißt also wieder zittern und hoffen und warten.

Da ich wieder arbeiten muss habe ich die letzten Diagnosen kurz vor der Chemo nicht mitbekommen. Ich fand den Wechsel von "Wahrscheinlich können wir nichts mehr tun." zu " Wir müssen jetzt angreifen, wenn sie leben wollen." doch recht merkwürdig. Hoffentlich erzählt mein Pa mir alles, nicht dass er mich schonen will. Davor habe ich auch Angst.

Meine Ma ist psychisch inzwischen soweit stabil, dass mein Freund und ich sie heute aus ihrer Klinik für 4 Stunden abholen und mit ins Krankenhaus zu meinem Pa nehmen konnten. Das war total schön. Die sind sich richtig in die Arme gefallen. Ich muss dabei sagen, dass sie schon seit 8- 10 Jahren nicht mehr zusammen sind, sondern nur unter einem Dach wohnen. Das macht mich auch traurig, dass sie anscheinend erst jetzt merken, was sie aneinander haben.

Ich hoffe es gibt morgen gute Nachrichten und dass es weiter geradeaus in Richtung Leben für meinen Pa geht. Dass er auch wieder sitzen und laufen kann und alles.
Denn so, wie es jetzt ist, ist es kein Leben mehr für ihn und er würde sicher bald aufhören zu kämpfen. Hoffentlich hat die Chemo angeschlagen und hoffentlich wird er wieder gesund!

Liebe Grüße an alle!

Geändert von success (08.05.2011 um 21:44 Uhr)
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