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Alt 15.06.2011, 22:38
silba01 silba01 ist offline
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Standard AW: MPM und viel zu jung!

Liebe Annika,

ich drück die Daumen und wünsche Euch, dass mit der Einweisung ins Krankenhaus nochmals eine Phase der Entspannung und der Ruhe kommt.
(Wobei man bei solch einer Erkrankung niemals mehr zur Ruhe kommen kann, man kann sich nur ablenken und zufrieden sein, wenn man weiß, dass die Patienten in guten Händen sind.)

Hab mich noch gar nicht richtig vorgestellt:
Ich, 44 Jahre, bin schon seit 2 Jahren mehr oder weniger häufig als stiller Mitleser in diesem Forum.
Vor 2 Jahren bekam mein Vater (68 Jahre) die furchtbare Diagnose des PM gestellt, als Dachdeckermeister musste er damit immer rechnen.
Uns wurde der Boden unter den Füßen weggezogen.
Er ließ sämtliche Chemos über sich ergehen, wurde zusehends müder und kraftloser und zeigte immer weniger Interesse an seinem Umfeld.

Im letzten Sommer war absehbar, dass mein Vater nicht mehr viel Zeit hat; meine Mutter nahm Kontakt mit der Brückenpflege und dem Paul-Lechler-Krankenhaus in Tübingen auf, das eine palliative Station hat.
Dort verstarb er im September ruhig ohne Schmerzen und Atemnot im Beisein meiner Mutter, wohl behütet von den Menschen, die dort jeden Tag ihrer schweren Arbeit nachgehen.

Wir vermissen ihn sehr, auch meine 3 Kinder, die ihren Opi geliebt haben, vor allem aber meine Mama leidet sehr darunter.

Was ich wichtig finde; auch wenn diese Krankheit keine guten Prognosen hat, es gibt doch immer wieder Ausnahmen, was mich unglaublich freut;
UND Keiner muss bei uns hier Schmerzen, Angstzustände und Atemnot haben. Das ist wenigstens etwas, was man einfordern kann, wenn es schon nicht mit der Heilung oder Lebenszeitverlängerung klappen soll.

Ich hab jetzt viel geredet; es sitzt doch noch Vieles in einem drin, was verarbeitet werden muss. Mein Alltag lässt dies oft leider nicht zu!

Allen, die mitlesen, ein schöne Woche noch.
Anke
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