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Alt 12.05.2004, 12:28
Gast
 
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Standard OP, was soll das eigentlich bringen?

Hallo Lotte,
schade, dass bei Prof. Klapdor die Wartezeiten immer noch oder schon wieder so unerträglich lang sind ... Da müsst Ihr dann nächstes Mal doch besser ein Pausenbrot mitnehmen.

Für die Tumormarker gibt es zwar Referenzwerte, die den sog. Normalbereich anzeigen, CA 19-9 z.B. bis 40, ein Einzelwert ist aber nur bedingt aussagekräftig. Wichtiger ist der Verlauf, ob also die Werte steigen oder fallen oder bleiben, wie sie sind. Bei einigen Patienten mit Rezidiven oder Metastasen können die Werte bis in die Tausende ansteigen.

Möglich ist im Fall Deiner Mutter, dass der Wert einfach postoperativ z.B. wegen entzündlicher Erscheinungen noch erhöht ist, möglich ist aber auch, dass der "Normalwert" Deiner Mutter von vornherein ein höherer ist, als bei der Durchschnittsbevölkerung. Prof. Klapdor sagt, dass die Werte auch von Labor zu Labor schwanken können, so dass er selbst immer noch eigene Blutproben nimmt, um in seinem Labor eine Auswertungskonstante zu haben.

Ich mache meine großen Kontrolluntersuchungen immer noch im UKE, weil ich mich DAFÜR dort gut aufgehoben fühle: Da ich Privatpatientin bin, läuft die Nachsorge dort unter der "Aufsicht" des Chef-Chirurgen Prof. Izbicki in seiner Privatambulanz, und CT und Röntgen werden entweder vom Chef der Radiologie oder von einem seiner Oberärzte ausgewertet. Prof. Izbicki hat zum Glück vor seinem geistigen Auge auch nicht nur das Skalpell, sondern ist auch darüberhinaus als Arzt sehr kompetent.

Ich habe im übrigen eine gewisse Aversion gegen diese schicken privaten Radiologiepraxen entwickelt, insbesondere nach einem Vorfall im Jahr 2002: da hatte ich in so einer Praxis ein MRT (Kernspintomographie) machen lassen. Vor der Untersuchung sah sich der Radiologe noch bemüßigt, mit mir zu plaudern und kurz die obligatorische Aufklärung zu machen, nach der Untersuchung habe ich ihn dann nicht mehr gesichtet. Den mir mitgegebenen Befund nebst Bildern habe ich natürlich sofort gelesen: Hinweise auf Ungewöhnliches im Durchmesser von 4 cm mit der Bemerkung "DD Lebermetastase". Aber kein Wort, keine Erläuterung vom Arzt persönlich dazu! Ich halte das für UNVERANRWORTLICH! Mir sind erstmal die Knie ganz weich geworden und ich dachte, so, das war´s jetzt. Inzwischen weiß ich dass "DD" Differentialdiagnose bedeutet, also noch keine Feststellung, sondern nur eine diagnostische Möglichkeit. Also, am nächsten Tag hin zu Prof. Izbicki, der nach Durchsicht erstmal erklärt hat, eine Lebermetastase halte er für unwahrscheinlich. Vorsorglich wurde ich für einen Tag stationär aufgenommen, um die Kontrolle mittels einer Angio-CT durchzuführen (Computertomographie mit einem über die Arterie in die Leber geleitetes Kontrastmittel). Resultat: Entwarnung.

Bei Prof. Klapdor lasse ich jeweils zwischen den halbjährlichen "großen" Untersuchungen den "kleinen" Zwischencheck mit Ultraschall und Blutuntersuchung machen.

Alles Gute für Deine Mutter und Entspannung für Dich, soweit es geht, Lea
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