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Alt 14.05.2004, 16:26
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Standard Rezidiv foll. NHL - ich pack es nicht

hallo juliana,

es gibt beim follik. lymphom noch eine reihe möglichkeiten, gegen rezidive vorzugehen. möglicherweise kann ist er am hals noch nicht bestrahlt worden und es kann zunächst mit bestrahlung gegengehalten werden. es gibt auch die möglichkeit mit zevalin zu arbeiten, rituximab (monokl. antikörper) zu verabreichen oder eine andere chemozusammensetzung, allogene transplantation (beim follik. ist auch ein mini-transplantat möglich u. dabei etwas weniger gefährlich). ich weiss, dass es alles kein trost ist. ich bin selbst betroffen und habe bei deinem beitrag gerade gedacht, was meine freundin schon durchmachen musste und wie sie wohl damit umgehen würde, wenn ich rückfällig werde. im moment leben wir auch ganz gut, weil wir voller hoffnung sind, dass es nicht wieder kommt, dennoch schaue ich manchmal, was als nächstes möglich wäre. ein paar optionen sind wirklich noch da. natrülich brauch man auch ein wenig glück. ich bin aber wirklich davon überzeugt, dass nach den hodgkins, den hochmalignen nhl's nun die indolenten nhl's geknackt werden: d. h. auch hier, unabhängig von stadium und rückfall ein cocktail gefunden wird, der heilungen ermöglichen kann.

ich habe es bewusst nicht ganz am anfang geschrieben, weil es bei der vorbelastung eher ein verzweifeltes hoffnung-machen ist, dennoch: möglicherweise gibt es eine andere erklärung für das anschwellen des lymphknotens. sollte es dann wirklich ein rezidiv sein, und dein mann weiterhin ein gutes allgemeinbefinden vorweist, wird bestimmt nach der methode wait and see verfahren. dieses abwarten hat bei manchen leuten schon viele jahre gedauert, bei bester gesundheit. außerdem gibt es beim follik. nhl häufig (20-30 %) temporäre regressionen, d. h. die knoten verschwinden für längere zeit wieder. hier im forum habe ich von jemandem gelesen, der seit anfang der 90er jahre erkrankt ist, und dem lediglich dreimal lymphknoten herausoperiert wurden, weil sie zu groß wurden. du siehst, man kann noch eine menge zeit gewinnen. und irgendwann gibt es andere möglichkeiten (in diesem zusammenhang möchte ich noch sagen: die allogene stammzelltransplantation-begleitforschung, die primär kurativ ausgelegt ist, macht enorme fortschritte in den letzten jahren und insbes. auch in naher zukunft; also, welche zellen bei wem mit welchen folgen, auf diese fragen gibt es immer bessere antworten, die wiederum die ganze transplantion erfolgversprechender machen).

und trotzdem, es ist nur ein schwacher trost; die situation ist nunmal einfach nur scheiße -
aber, schon das erstemal hat euch, wie auch uns, gezeigt, dass es weiter geht und wieder tage kommen, an denen der schock in hoffnung und "einfach leben" umgewandelt wird.

ich wünsche dir und deinem mann alles gute und besonders viel kraft, den kopf wieder aus der schlinge zu ziehen!
frank
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