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Alt 08.11.2011, 23:17
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natalie75 natalie75 ist offline
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Standard AW: Bestrahlung nach Gebärmutterhalskrebs

Hallo Gerätchen
Vor 10 Jahren (ich war gerade mal 26) wurde bei mir auch Gebährmutterhalskrebs diagnostiziert
Ich habe 34 äußerliche und 4 Scheidenstumpfbestrahlungen bekommen nach einer Wertheim-Meigs-OP (ohne Eierstockentnahme)
Ich hatte in 2 von 8 entnommenen Leisten-Lymphknoten auch je 1 Mikrometasthase! Deshalb bekam ich auch 4 Chemo-Therapien (1x pro Woche stationäre Aufnahme über Nacht) !
Durch die Bestrahlungen hatte ich auch einige Probleme mit dem Darm ; Durchfall und ewiges "rumoren" im Unterbauch..
...auf einen regelmäßigen Stuhlgang war demnach wenig Verlass..
...aber ich habe mich immer auf die Heilung konzentriert und mir immer wieder gesagt daß ich noch soviel vorhabe ; mir Ziele gesetzt die ich unbedingt schaffen wollte.. Ich habe den Gedanken gar nicht zugelassen daß es negativ ausgehen könnte!!
Meine Übelkeit allerdings kam eben eher von der Chemo .. (Cisplatin)..aber war ehrlich gesagt recht gut auszuhalten , da ich dagegen Medikamente bekam..
Also während meiner ganzen Therapie hat mich meine Psyche am meißten runtergezogen..die körperlichen Beschwerden waren eigentlich ein Klacks für mich...Ich mußte mir z.B. bei jeder Chemo , die 8 Stunden dauerte, vorstellen daß nun gerade dieses "KrebsGift" durch meinen Körper fließt..und da es kurz vor der Infusion aus dem Kühlschrank kam merkte ich genau als es durch mein Herz gepumpt wurde...Ich war an diesen Tagen und Nächten ganz alleine , auch in dem Zimmer..es war auf Station keine einzige in meinem Alter damals (26) sondern nur viel Ältere ..so ab 60 aufwärts..
Die Bestrahlungen nahm ich sogar humorvoll...eine Stunde Fahrt hin und ewige Warterei dort nur um mich für die knapp 10 Sekunden auf den vorgewärmten Tisch zu legen und das Summen des ulkig aussehenden Gerätes zu hören um dann wieder 1 Stunde heimwärts zu fahren...
So bescheuert das klingt, aber in den paar Sekunden stellte ich mir vor daß Kämpfer einer Sternenflotte mit ihren monströs ausehenden Strahlenkanonen auf die giftgrünen ausserirdischen Männlein in meinem Unterleib schießen..und diese der Reihe nach umfallen und sich mit einem "Puff" auflösen..
Ich habe ganz einfach auf all die Ärzte vertraut die sich meiner annahmen..
und hey bei mir ist das alles 10 Jahre her.. Ich bin heute 36..gelte als geheilt!!
Es ist alles so lange her und vieles schon in Vergessenheit geraten... damals las ich von einer 74%igen Heilungschance bei dieser Art Krebs und heute wirds bestimmt sogar noch höher sein ..dank der Forschung!
Ich wünsche dir jedenfalls viel Glück und eine kleine Portion Humor um den Rest deiner Therapie zu überstehen!!
Mein Leitsatz damals war immer "ES WIRD ALLES GUT"!!
Höre/Lese gerne nochmal von Dir
Liebe Grüße Natalie
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