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Alt 16.11.2011, 18:05
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Standard AW: Wer kennt Fatigue und was tut ihr dagegen?

Hallo, ihr Lieben!

Na, dann möchte ich auch mal von meinem "Zustand" schreiben.

Ich habe keine Chemo gehabt, aber die Strahlentherapie hat mir ziemlich zugesetzt. Nach zwei Wochen Bestrahlungszeit war ich schon müde,
nach vier Wochen bin ich kaum noch vom Sofa hochgekommen. In der anschließenden Reha konnte ich wieder Substanz aufbauen.
Dazu möchte ich anmerken, dass ich immer gerne Sport gemacht habe.

In den ersten Monaten nach der Reha bin ich schön regelmäßig ins Fitnessstudio geganden und meine Kondition hat sich weiter verbessert,
so dass ich schon die Hoffnung hatte, an alte Zeiten anknüpfen zu können.

Sechs Monate nach Therapieende habe ich wieder angefangen Vollzeit zu arbeiten. An einigen Tagen bin ich davon so erschöpft,
dass ich mich sofort hinlege und für eine Stunde fest einschlafe. Dann rappel ich mich so langsam wieder hoch.
Bis September habe ich es trotzdem geschafft regelmäßig Sport zu machen. Allerdings eher in Richtung Gesundheitssport. Nicht so wie früher volle Kanne.

Seit einiger Zeit finde ich mich immer mehr damit ab, dass meine sportliche Leistungsfähigkeit mehr und mehr geringer wird.
Vor drei Wochen war ich zum Wandern. Kein Vergleich mehr zu früheren Jahren. Leider!

Ich habe zur Zeit das Gefühl, dass das Tamoxifen für meine eingeschränkte Leistungsfähigkeit verantwortlich ist.
Seit zwei Monaten leide ich auch wieder verstärkt unter Gelenkschmerzen (Füße und Knie). Außerdem wache ich fast jede Nacht auf,
weil mein linker Arm (ist nicht die operierte Seite!) wie eingeschlafen ist. Oft muss ich aufstehen, da die Schmerzen in der linken Hand im Liegen nicht zu ertragen sind.

Bin nur froh, dass wir im Moment so ein super sonniges Wetter haben. Ansonsten würde ich vom Sofa überhaupt nicht mehr hochkommen.
So schaffe ich es wenigstens spazieren zu gehen. Früher wäre ich Rad gefahren oder gelaufen.

Zwei sportliche Veranstaltungen ziehe ich aber jede Woche durch, einmal gehe ich zum Jazzdance und das zweite mal zum Yoga.
Obwohl Jazzdance für mich mittlerweile die ultimative Herausforderung ist. Aber wir sind so eine nette Gruppe und die sozialen Kontakte möchte ich auf keinen Fall missen.
Beim Yoga bemerke ich auch eine zunehmde Verschlechterung der Beweglichkeit in den Knie- und Fußgelenken. Trotzdem ist Yoga für mich noch immer die besten Methode in eine andere Welt hineinzugleiten.

Ich wünsche mir, dass ich nicht noch mehr abbaue und gar keine Lust mehr habe, noch irgendwelche Dinge zu unternehmen.
Daher habe ich einen Termin in der Naturheilkunde in der Essener Klinik vereinbart. Vielleicht haben die noch ein paar Tipps für mich.

Liebe Grüße, Atom
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