Liebe Ilonka,
ich lese eigentlich nicht bei dir, weil ich momentan kaum Kraft dazu habe. Vielleicht auch aus den Gründen, die du selbst beschrieben hast.
Jetzt habe ich dich aber doch besucht und es tut mir so leid, dass du all den KK-Schmerz in dich aufnimmst, anstatt dich zu freuen.
Weil du unsere Geschichte angesprochen hast, möchte ich dir sagen, dass es nicht nur Schmerz ist, der mein Leben bestimmt. Es stimmt: ich verliere jetzt meine Ma und es ist entsetztlich.
Aber ich habe gestern überlegt, ob ich das Jahr 2011 verfluchen soll und habe beschlossen, dass ich es niemals missen möchte! Und dass obwohl meine Ma so leiden musste.
Aber es war auch ein Jahr voller positiver Emotionen: es hat mir meine Ma wieder so nah wie nie gebracht. Sie vertraut mir wieder, sie weiß um meine bedinungslose Liebe - das war davor nicht unbedingt der Fall. Und ich habe erleben dürfen, dass ich einen Partner habe, der 100% mir zur Seite steht. Einen Vater, der mir seine Liebe zeigt, der in diesem Jahr gelernt hat, seine Gefühle mehr zu äußern. Deshalb war es - auch wenn es pervers klingen mag - auch ein gutes Jahr für uns.
Und das gehört auch alles dazu, auch wenn man diese Aspekte oft nicht beschreibt. Vielleicht auch, weil sie irgendwie paradox klingen, schließlich kann "Krebs" nur Schlechtes bedeuten.
Aber was wir Menschen aus der Situation machen, das wird zum Guten.
Ich würde mich sehr freuen, wenn du dich über ein gutes Ergebnis freuen könntest! Es bedeutet doch, dass wir im Angesicht des Todes das Leben um so mehr zelebrieren sollten.
Liebe Ilonka, ich gestehe, ich weiß eigentlich gar nicht, was für ein gutes Ergebnis du hast, (das muss ich noch nachlesen
), aber ich hoffe, du wirst bald Freude daran haben.
Alles Liebe, Undine