Thema: Vorstellung
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Alt 12.12.2011, 11:05
Rose_SLO Rose_SLO ist offline
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Registriert seit: 17.10.2011
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Standard AW: Vorstellung

Hallo Francesca,

als ich Deinen Thread las, war ich mir nicht mehr sicher, ob er nicht von mir stammt... Mein Mann hat LK mit ED 20.07.2011 (Stadium IV, T4N3M1b) mit Metastasen in anderen Organen. Im September erlitt er einen leichten Schlaganfall (könnte auch eine Meta sein, CT ist nicht eindeutig, eine Hirnwasserpunktion soll folgen...), seitdem hat er Wortfindungsstörungen und ist hin und wieder leicht verwirrt. Die Chemo mussten wir mitten im 5. Zyklus abbrechen. Seit 10 Tagen macht er eine Tarceva-Therapie.

Ich habe meinen Traummann, meine grosse und einzige Liebe geheiratet, seit 21 Jahre führen wir eine SUPER-EHE. Mein Mann, mein Stützpfeiler, mein Partner, mein Liebhaber, der Vater unserer Kinder, mein ein und alles und nun.... mein Mann ist nicht mehr der, welcher er war! Seine Persönlichkeit hat sich voll verändert und sein Körper zieht nach (hat seit September 27 kg abgenommen). Manchmal weiss ich nicht, ob ich meinen Mann oder ein weiteres Kind (wir haben 3 Kinder: 16, 19, 20 - alle noch daheim -2 Schüler, 1 Studentin)an meiner Seite habe.
Zudem habe ich im Juni meine Mutter an einem Herzinfarkt verloren und vor 7 Wochen ist mein Vater mit 72 an LK (ED Juni 2011) gestorben. Meine Eltern haben, ich bin vor 19 Jahren ins Ausland gegangen, an unser Haus in Slowenien ein kleineres Haus angebaut und lebten seit ihrer Rente da.
Ich habe keine Geschwister, bzw. mein Bruder starb mit 15 (er war 4 Jahre älter als ich) an einer Lungenentzündung, daher hielt meine Eltern in Deutschland nichts mehr.

Mein Leben steht Kopf!!! Nichts ist mehr wie es war! Und den Rattenschwanz den die Krankheit nach sich zieht erlebe ich auch...

Francesca, ich weiss was Du fühlst. Auf einmal bist Du "allein", obwohl Dein Mann im Bett neben Dir liegt, Du fühlst ihn, Du riechst ihn, aber kannst nicht mehr mit ihm Deine Sorgen teilen. Ich kann bis zu einem gewissen Grad mit meinen Kindern über ihren Vater reden, aber es gibt einfach auch Grenzen...

Weinen, ja das muss ich auch sehr oft und dann gehe ich in den Garten... oder ziehe mich in ein Zimmer unserer Kinder zurück, die lassen mich dann auch in Ruhe und schauen in der Zeit nach ihrem Vater, damit er mich nicht gerade in diesem Moment sucht.

Eigentlich wollte ich nicht so viel schreiben, aber Dein Thread hat mich dazu verleitet, irgendwie fühle ich mich durch das gleiche Schicksal mit Dir verbunden....

Ganz liebe Grüsse

Rosemarie
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