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Alt 09.01.2012, 16:02
Salomon Salomon ist offline
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Registriert seit: 01.02.2011
Ort: Kassel
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Standard AW: Barrett-Syndrom

...kommt darauf an. "mehr erfahren" vs. "weniger erfahren" ist für jeden unterschiedlich hilfreich oder schädlich.
Wenn man weiss, dass man eher besorgt oder ängstlich ist, tut man sich manchmal besser sich in keinem Forum anzumelden.
Manchmal erfährt man aber auch hilfreiches. Ich kenne Menschen die fahren mit dem "Augen zu" und wegen nichts zum Arzt gehen psychisch sehr gut. Je weniger man weiss, desto besser das Gewissen.
Ich persönlich als präventiv-interessierter könnte das nicht.

1. Stand heute hast du noch keinen Barrett, sondern "lediglich" eine Speiseröhrenentzündung. Sollte sich ein Barrett bestätigen, muss er regelmäßig überwacht werden. (je nach Größe alle 2-3 Jahre)
Solange sich der Verdacht nicht bestätigt bist du in der Tat "gesund" (spätenstens wenn die Entzündung abgeklungen ist)

2. Die Literatur nennt den Barrett eine Präkanzerose.
Damit ist die Wahrscheinlichkeit an SRK zu erkranken gemessen an einem "gesunden" Patienten erhöht.
Die Wahrscheinlichkeit, an einer von weiteren 100 Krankheiten, die man jetzt gar nicht im Kopf hat zu erkranken ist jedoch weitaus größer.
Von daher die Angst erst einmal beiseite schieben.

3. Deine Beschwerden werden besser? Hervorragend! Das ist doch etwas positives. Sobald deine Beschwerden weg sind, stellt sich nur noch die Frage ob ein Barrett zurückgeblieben ist. Wenn nein, dann Kapitel abgeschlossen. Dann solltest du vielleicht deine Ernährung umstellen und die allgemeinen Sodbrennen-Tips die man so im Internet findet beherzigen.
Die meisten werden jedoch im Laufe der Jahre die Tips immer weniger beherzigen. Wir handeln meistens nur unter Beschwerden. (das ist ein recht normaler menschlicher Fehler)
Sollte man Barrett feststellen, bringt es viel, darauf eine positive Sichtweise zu finden. Z.B. Ja es wurde etwas gefunden, das mag schlecht sein... aber es wurde rechtzeitig gefunden, bevor sich eine weitere Komplikation ergibt. Nun kann es beobachtet und kontrolliert werden. Die Medikamente helfen, dass keine Verschlechterung eintritt. Auf dem Niveau kann man ohne Probleme das Alter erreichen, das einem unabhängig von der Erkrankung möglich war.
Man sollte sich selbst nicht als krank sehen sondern als Risiko-Gruppe, bei der man gewisse Kontrollabstände einhalten muss. Nicht mehr und nicht weniger.

Die meisten hier erfahren Ihre Diagnose wie du, zufällig durch eine Magenspiegelung mit Gewebe-Entnahme. Bei mir z.B. mit 25...fand ich auch etwas früh.
Die Ängste dürften bei den meisten hier zumindest in der Anfangsphase alle gleich gewesen sein.
Vielen hilft es einen der vielen ermutigenden Beiträge in diesem Unterforum zu lesen.
Zurecht.
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