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Alt 10.01.2012, 12:09
Salomon Salomon ist offline
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Standard AW: Barrett-Syndrom

Deine Sorgen sind völlig normal und legitim. Selbst einigen der langjährigen Barrett-Patienten dürfte immer mal wieder eine Sorgenfalte auf der Stirn stehen, wenn man wieder unter Beschwerden leidet.
Mir geht das ganz genau so. Trotz aller Rationalität und dem Wissen über Zusammenhänge... als bei mir vor 3 Monaten wieder einige Probleme mit Sodbrennen und Magenschmerzen anfingen habe ich natürlich auch etliche Gedanken gehabt und mir Sorgen gemacht.
Selbst ich habe immer wieder Phasen, in denen ich mich etwas "runterbringen" muss.
Das Leben geht weiter und das ist auch gut so. Man muss einfach darauf achten, dass man in Zeiten in denen Beschwerden auftauchen einen kühlen Kopf bewahrt und man sich durch das Auf und AB der Tagesverfassung nicht unnötig runterziehen lässt.

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass eine Ernährungsumstellung etwas hilft. Man sollte nur keine Wunder erwarten. Kleine Mahlzeiten über den Tag verteilen, den Stress kontrollieren (weil vermeiden ist heute nur schwer möglich), den Genuss von fetten und vor allem in Fett gebacknenen Nahrungsmitteln sowie Süßigkeiten einschränken und wenn es geht vermeiden.
Ganzheitlich gesehen, tut man sich damit auch etwas gutes. Das Bett hochlagern und versuchen auf links zu schlafen vermeidet den starken nächtlichen Reflux. Zu Erwähnen wäre hier auch noch, zu versuchen abends möglichst 3-4 Stunden vor dem Schlafengehen die letzte Mahlzeit zu sich zu nehmen. (das sind so die Standart-Tipps)
Zusammen mit der konsequenten Einnahme der Tabletten sollten sich dann in den nächsten 2-3 Wochen erste Verbesserungen zeigen. Oftmals schon früher.
Auch habe ich gute Erfahrungen mit Kamille-Tee und grünen Tee gemacht. Beim grünen Tee jedoch erst der 2. Aufguss nehmen (das Koffein kann reizen)

Zu Hause, wenn ich meine Ruhe habe...versuche ich o.g. Tipps meistens konsequent zu berücksichtigen und ich muss zugeben, dass es mir meistens einwandfrei geht. (PPI's werden hierbei täglich zu 20mg morgens nüchtern 30 min vor der ersten Mahlzeit genommen)
Gerade bei Auslandsverwendung kommen dann aber Stress, geänderte Schlafbedingungen, suboptimales Essen (fettig und wenige Mahlzeiten, dafür aber viel) hinzu. Dann merke ich schnell, dass sich einige Beschwerden zurückmelden. Dann wird man spätestens zu hause wieder sehr vernünftig.
Dauert dann einige Wochen bis die Beschwerden abklingen.

Schluckbeschwerden, Heiserkeit, Halsschmerzen und das volle Programm sind dann für 3 Wochen an der Tagesordnung, trotz PPI's.
Deshalb: Keine Sorge wegen den Schluckbeschwerden. Viele Symptome die man bei wirklichen ungefährlichen Situationen hat, sind leider auch die gleichen, wie bei schweren Erkrankungsformen.
Soll heissen, man hat eine Magenschleimhaut oder Speiseröhrenentzündung und die Symptome treten aber auch laut Literatur bei Magen- oder SpeiseröhrenKarzinomen auf. Und schon gerät man in Panik glaubt nun felsenfest man hätte die entsprechenden Symptome und sie deuten genau auf das schlimmste hin.
Deswegen: im Zweifel erst mal den günstigsten möglichen Fall in Erwägung ziehen und es ärtzlich abklären lassen.
Schluckbeschwerden können vielerlei andere Gründe haben... zb eine Blockade im Bereich der BWS und und und.

Und nicht so viele Ängste kultivieren... das Leben ist so schon gefährlich genug, warum noch unnötig Ängste haben.
Aufmerksam sein und trotzdem das Leben genießen.
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