Thema: Analkarzinom
Einzelnen Beitrag anzeigen
  #11  
Alt 17.01.2012, 15:15
claudiaw claudiaw ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.01.2012
Ort: Hessen
Beiträge: 15
Standard AW: Analkarzinom

Hallo Life62,

ich weiß sehr gut was Du gerade durchmachst. Bei mir wurde 2009 Darmkrebs festgestellt. Der Tumor saß sehr tief und mein Prof wußte nicht ob ich einen bleibenden künstlichen Darmausgang bekomme.Metastasen auf der Leber wurden ebenfalls festgestellt. Bei der Darm OP wurde die Leber großflächig mitoperiert und am offenen Bauch beschallt um zu sehen ob alles entfernt wurde. Einen künstlichen Darmausgang hatte ich von September 2009 bis März 2010. Bei der Rückverlegung des Darms hatte man wieder Metastasen auf der Leber festgestellt. Die wurden gleich mitoperiert. Seitdem ist das alles super gut. Es dauert ein wenig bis sich der Darm regeneriert. Ich hatte durch die Chemo und Bestrahlung mit schlimmen Durchfällen zu kämpfen. Oft habe ich es nicht bis zur Toilette geschafft. Ausgehen , essen gehen und andere Aktivitäten waren lange für mich unmöglich weil ich immer eine Toilette in meiner Nähe brauchte.Das war schlimm. Durch Zufall bin ich darauf gestoßen, dass man mit drei bis vier Tropfen Opium das sehr gut in den Griff bekommt.
Im August 2010 hat man bei mir kleine Metastasen in der Lunge festgestellt und einen Lymphknotentumor auf der Nerenvene. Die Metastasen in der Lunge werden mit Tabletten Chemo behandelt. Das klappt gut. Nur der Lymphknotentumor auf der Nierenvenen macht Probleme. Der ist anscheinend Behandlungsresistent. Operieren kann man den nicht. Was soll ich sagen, das ist alles schlimm aber ich lasse mich von den ungebetenen Gästen in meinem Körper nicht kaputt machen. Ich bin der Chef von meinem Körper. Ich weiß das dass zu schaffen ist wenn man den Willen dazu hat. Es ist nicht einfach und oft hadert man mit seinem Schicksal. Ich habe mein Leben so gelassen wie es ist. Ich gehe jeden Tag arbeiten auch wenn ich Behandlungen habe. Ich genieße wie vorher die Zeit mit Freunden ohne immer über die Krankheit zu sprechen. Ich lasse schlechte Tage zu weil sie zu meinem jetzigen Leben gehören. Ich rede mit den Ärzten und lasse nicht alles mit mir machen was die Ärzte wollen, denn nur ich kenne meinen Körper seit 48 Jahren und weiß wo meine Grenzen sind. Ich wünsche Dir alles Gute und hoffe das Du einen Arzt hast mit dem Du reden kannst und dem Du vertraust.
Alles Gute Claudiaw