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Alt 05.02.2012, 09:16
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs im fortgeschrittenem Stadium

Heute werden wir Paps nach dem Frühstück besuchen, weil nachmittags sein Bruder kommt. Vielleicht ist er heute morgen ja auch ein wenig "wacher" als gestern... Es fühlt sich seltsam an, wenn er derart müde und kraftlos ist, dass er nicht einmal sprechen mag. Fast hatte ich gestern den Eindruck, dass er uns los werden wollte. Aber ich kann's verstehen: wenn ich müde bin, dann habe ich meist schlechte Laune und will auch meine Ruhe.
Ich hoffe inständig, dass ich am Montag die Dame von der privaten Krankenversicherung ans Telefon bekomme, damit ich mich vergewissern kann, dass der Antrag eingegangen ist und schnell bearbeitet wird. So wie es ausschaut, benötigt mein Papa ab sofort ein Pflegebett daheim... Und ich mag es noch nicht in Auftrag geben, bevor ich nicht weiß, dass es seitens der KV auch genehmigt wird, denn sonst bleiben wir auf den Kosten komplett sitzen und das wäre hart. Also nerve ich die Institutionen weiterhin... Kommende Woche Mittwoch oder Donnerstag soll Papa nach Haus kommen. Vielleicht freut ihn das ja wenigstens ein bißchen. Letzte Woche wurden er und meine Mutter gefilmt und interviewt (sie hatten ihr Einverständnis dazu gegeben) für eine Kurzdoku zur Palliativstation des FEK. Der Clip wird auf die Website des Krankenhauses gestellt. Der Arzt meinte, in ca. 6 bis 8 Wochen. Ob mein VAter dann noch bei uns sein wird? Ich fände es sehr seltsam, ihn im Internet zu sehen, wenn er nicht mehr bei uns ist. Eine traurige Vorstellung! Draußen scheint die Sonne so schön über die Winterlandschaft und in mir ist es eiskalt. Nachts verspanne ich mich dermaßen, dass ich morgens mit Kopfschmerzen aufstehe, die sich verbissen den ganzen Tag halten und auch nicht mit Schmerztabletten wegzuscheuchen sind. Aber was sind diese Pillepalleschmerzen im Vergleich zu denen, die mein Vater ertragen musste?! Es ist so still und bisweilen ertrage ich diese Stille nicht. Manchmal ist sie angenehm und gerade würde ich am liebsten laut schreien...
Schönen Sonntag,
Miriam
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