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Alt 12.03.2012, 22:16
Andi1300 Andi1300 ist offline
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Standard AW: Selen in der Chemopause?

Hallo!

@Karin:
Allzu viel gesprochen wird bei uns nicht über die Krankheit, bei Diagnosestellung sah es natürlich anders aus. Wenn wir drüber sprechen, dann in erster Linie, wie er sich fühlt, wie es mit den Beschwerden aussieht usw. Aber über die Zukunft, darüber sprechen wir derzeit praktisch nicht.
Wie gut oder schlecht das ist, ich weiß es nicht. Sagen wir so, gewisse Dinge, die mal zu regeln sein werden, darüber haben wir uns schon unterhalten.

Für die derzeitige Situation finde ich es aber so irgendwie am Besten. Ich denke jeder von uns wird Momente haben, in denen er am Ende ist, wenn wir dann in der gemeinsamen Zeit auch noch über die Krankheit sprechen, das zieht alle nur noch weiter runter. Und je besser die Stimmung ist, je mehr fröhliche Momente es gibt, umso schöner ist es und wenn positive Stimmung auch was zu einem besseren Krankheitsverlauf beitragen kann, dann sollte es wohl so wirklich am besten sein.

Zu Beginn hab ich meinen Papa schon mal danach gefragt, wie es ihm mit der Diagnose so geht. Er hat dann relativ gefasst gewirkt - ob wirklich oder uns zu Liebe, das weiß ich nicht wirklich. Es kamen dann Aussagen, von wegen "Man kann halt eh nichts machen", "Vielleicht hilft die Behandlung", aber halt schon auch "Irgendwann wirds zu Ende sein..." Andererseits spricht er schon auch noch von Plänen in der Zukunft, was er sich noch kaufen möchte, eine neue Heizanlage soll her usw. Da hab ich dann schreckliche Angst, dass er all das nicht mehr umsetzen kann.

Alltägliche Freuden, z.B. über was Witziges im Fernsehen führen nach wie vor zu herzhaftem Lachen, alltägliche Ärgernisse auch zu kurfristigem Zorn... Wenn man über diese verdammte Krankheit nicht wüsste, es wäre praktisch kein Unterschied zu früher. Außer, dass wir die gemeinsamen Momente schon bewusster verbringen, das ganz bestimmt.

Liebe Grüße
Andi
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