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Alt 16.03.2012, 09:46
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs ist sicher, welcher genau nicht

Liebe Jasofe,

nicht verzweifeln!!! Vielleicht schlägt die Bestrahlung bei den Metas nicht an, aber wenn dein Vater nur endlich diese MRSA (? richtig?) überwunden hat, könnte man ja die Chemo fortsetzen und eventuell kann die etwas ausrichten. Ich kann dich aber so gut verstehen! Es ist immer ein Auf und Ab der Gefühle. Man klammert sich wirklich an den kleinsten Strohhalm und auch wenn man noch so belesen, erfahren etc. ist, hofft man insgeheim immer auf ein Wunder. So ging es mir! Obwohl ich wusste, dass mein Papa kaum eine Chance hatte, habe ich tief in mir drin immer auf ein Wunder gehofft, auch wenn ich nach außen kommuniziert habe, dass er keine Chance hat... Und dass du unendlich erschöpft bist und dein Nervenkostüm zum Zerreißen gespannt, ist ja nur allzu verständlich! Ich glaube, es ist eine gute Idee, wenn du mit den behandelnden Ärzten deines Vaters sprichst, denn da du ja beruflich Ahnung hast, wirst du es besser verstehen und ganz andere Fragen stellen. Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass dieses geplante Gespräch gut verläuft und deinem Vater eine Perspektive angeboten wird.
Wie geht es deinem Papa denn jetzt nach dieser Hiobsbotschaft? Ist er psychisch sehr angeschlagen, da du ja bereits erwähntest, dass er eher depressiv ist (was mich nicht verwundert bei der Diagnose. Ich glaube, ich würde da erst einmal nur komplett depressiv in der Ecke sitzen und heulen, auch wenn das gar nichts bringt...) Ich hoffe, dass du ihn und deine Mama nach dem gespräch ein wenig beruhigen kannst. Bei meinem VAter schlug die erste Chemo anfangs gigantisch an. Sein Lungentumor schrumpfte um 50 % und die Schultermetastase wuchs zumindest nicht mehr. Was waren wir froh! Und dann der Hammer nach der 5. Sitzung... Alles war auf einmal wieder am Wachsen. Die Chemo wurde abgebbrochen, erneute Tumorkonferenz und dann entschied man sich für die Tablettenchemo. Also, es gibt immer noch andere Wege! Auch für deinen Papa!
Fühle dich ganz fest in den Arm genommen und wenn du weinen musst, dann halte ich dir ein Taschentuch hin... Oder ich weine einfach eine Runde mit...
GAnz liebe Grüße,
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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