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Alt 23.03.2012, 20:48
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Mirilena Mirilena ist offline
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Registriert seit: 11.05.2011
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Standard AW: Lungenkrebs ist sicher, welcher genau nicht

Liebe Jasofe,

Jessy hat recht, es muss alles nicht so schlimm sein, wie es sich jetzt anhört. Dennoch ist dieser Zustand des Nicht Wissens grauenhaft, weil man sich die schrecklichsten Dinge ausmalt. So schlimm es auch ist (und ich weiß das...), ihr macht dass alles richtig!!! Es ist gut, schon rechtzeitig die Pflegestufe zu beantragen und sich um Hilfsmittel zu kümmern. Es tut dir zwar weh, aber es ist wichtig.

Und zu dir: du darfst auch mal schwach sein und zu gar nichts mehr Lust haben. Bei dieser grauen Wolke, die da über dir schwebt, ist es nur allzu verständlich, dass keine Kraft mehr da ist. Erledige im Haushalt nur das Nötigste und (wie bei Sylvia) bitte deine Familie um Unterstützung. Da muss jetzt jeder mit anpacken! Allein schaffst du das nicht, das schafft niemand. Und die Krankheit deines Papas erschöpft dich sowohl psychisch als auch körperlich. Ich habe heute noch mit den Nachwirkungen zu kämpfen, bin ständig müde und erledigt. Ich nutze immer die Tage, wenn es mir gut geht und mache dann all das, was mir ansonsten schwer fällt. Wäscheberge, Boden wischen... Wie ich heute schon mal geschrieben habe: du musst nicht perfekt sein!!! Du bist so stark und Schwäche zuzulassen ist manchmal auch ein Zeichen von Stärke. Mit dieses Stimmungsaufhellern kenne ich mich nicht aus, ich habe vor vielen Jahren mal so etwas bekommen, aber meine Stimmung wurde nicht besser davon... Ich fühlte mich nur wie in eine Nebelwolke eingehüllt und dennoch unendlich traurig. Ich persönlich sehe das so: deine Traurigkeit und Erschöpfung haben eine Ursache, die Erkrankung deines Vaters. Und da du das weißt, kannst du diese Gefühle auch zulassen. Natürlich belastet es dich, dass du dich auch veränderst, aber du musst deine Energie gut einteilen. Dieses Schlafbedürfnis ist vollkommen normal, du kommst jetzt innerlich ja gar nicht wirklich zur Ruhe und dementsprechend wenig erholsam wird dein Schlaf sein. Ich denke, du machst alles ganz gut und bist für dich auf dem richtigen Weg. Und wenn du etwas loswerden musst, dann weißt du ja, wo du uns findest..;-)

Fühle dich mal ganz fest in den Arm genommen und geknuddelt,
Ganz liebe Grüße
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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