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Alt 24.03.2012, 09:06
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Auch bei meinem Papa Diagnose Lungenkrebs

Liebe Steffi,

die Idee mit den bunten Blumen finde ich sehr schön! Das wird deinen Papa sicherlich freuen!!!

Mein Vater hat übrigens auch diese "Astronautennahrung" gehasst, d.h. er hat sich davor geekelt. Die war ihm viel zu süüüüüüüüß... Ich kann das gut verstehen, habe daran genippt und hätte auch kotzen können. Mein Vater hat ja im Krankenhaus kaum etwas essen mögen. Als er dann zu uns nach Haus kam, ging es allerdings so weiter. Er hat eigentlich gar nichts mehr gegessen, nur getrunken. Meine Mutter hat ihm Kraftbrühe gekocht (vom Hühnchen oder Rind) und alles "Feste" herausgesiebt, so dass er die Brühe aus seinem Schnabelbecher trinken konnte. Ansonsten war essen eine Quälerei... Und meine Ma hatte ihm versprochen, ihn nicht mit essen zu quälen, wenn er nun einmal nicht wollte, mochte, konnte.
Ich weiß, dass das ganz schlimm ist, aber es wird noch schlimmer, wenn man die Nahrungsaufnahme ständig thematisiert.

Gibt es in dem Krankenhaus eine Palliativstation? Wenn ja, dann solltest du dir diese mal anschauen! In dem Zustand, in dem dein Papa sich befindet, täte ihm das nur gut!!! Und euch auch! Denn auf der Palliativ gibt es immer Schmerztherapeuten, die speziell ausgebildet sind und genau wissen, wie sie mit den unterschiedlichen Schmerzen umgehen können, um diese zu lindern. Und außerdem geht es dort so friedlich und ruhig zu. Allein das hilft ungemein! Ich kann dir das nur ans Herz legen und wenn du davon überzeugt sein solltest, kannst du es bei deinem Papa ansprechen. Bei uns war die Onkologie einfach nur ätzend! (Sorry, ich muss das mal so deutlich sagen) Nie hatte jemand Zeit für meinen Vater, stets wurde er vertröstet und eigentlich wurde er nur als Patient verwahrt. Auf der Palliativstation war er auf einmal wieder Mensch und selbst, wenn sein körperlicher Zustand zunehmend schlimmer wurde, so war sein seelisches Befinden so viel besser! Er hat sogar gescherzt und gelacht.

Liebe Steffi, ich drücke dich ganz fest! Und was auch immer kommen mag, gemeinsam mit deiner Familie wirst du es bewältigen! Ganz liebe grüße,
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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