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Alt 12.04.2012, 09:25
Enkelchen Enkelchen ist offline
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Standard AW: Schwäche, wenig bis nichts Essen und Trinken

Hey,
...
es ist ein Teil vom weiter gehen ... ich mein das du arbeiten mußt und nicht immer bei ihr sein kannst. Damit mußt du innerlich deinen Frieden schließen. Ich war fast 100 km und fünf Kinder weit von ihr entfernt. Immer wenn es ging hab ich mir Zeit freigekämpft und bin mit dem Kleinsten zu ihr gefahren. Hätte ich gekonnt, ich wäre immer an ihrer Seite gewesen, oder hätte Sie gar zu mir genommen um sie hier zu pflegen. Ich denke das man diesen Punkt einfach hat. Man will und kann aber nicht mehr. Der Pfleger im Heim hat mir damals die Schulter gedrückt und gemeint ich solle aufhören mir Vorwürfe zu machen. Sie sei jedesmal gerührt und glücklich das ich da war. Und sie wußte das ich alll die anderen Dinge noch in meinem Leben habe und sie war nicht böse deswegen.

Es ist eine verdammt harte Zeit aber solange du tust was dir deine Zeit zugesteht ... tust du alles was du kannst.

Das mit dem genervt sein kenn ich auch. Das eine mal kam das Abendessen und sie wollte sorfort das ich gehe. Ich sollte nicht mit ansehen dass sie nichts ißt.
Das mal darauf war sie zusätzlich noch verwirrt und hat meinen Vater angeschriehen und Vorwürfe gemacht, warum sie nicht behandelt wird. Warum sie keine Chemo bekommt, warum sie nicht operiert wird. In dem Moment ist mein Vater bald zusammgengebrochen. Zwei Stunden später hatte sie etwas geschlafen und war wieder voll da, wußte da gar nichts mehr von. Es kam jeden Tag etwas neues dazu und etwas altes ging. Man wußte nie was einen erwartete wenn man die Tür öffnete und zu ihr ging. Das war etwas, was mir auch angst machte. Ich konnte mich nicht auf die Situation vorbereiten, was eigentlich meinem Typ entspricht.
Wenn man als Betroffener seine Gedanken kreisen läßt dann wird man sicher irgendwann genervt sein. Man sitzt da, kann nichts machen, nur warten ... das wäre auch keine Situation mit der ich einfach klar käme. Frag sie doch einfach mal worüber sie mit dir reden möchte... vielleicht hat sie ein paar Dinge die schwer auszusprechen sind, die sie aber trotzdem gesagt haben möchte...vielleicht hat sie ja auch das Gefühl sie möchte euch durch so ein Gespräch nicht noch mehr belasten. Manchmal tut die Offenheit sehr weh, hilft aber die gesamte Situation wieder etwas erträglicher zu machen ... ich kann das von hier aus ja nicht wirklich einschätzen ... aber das wäre vielleicht noch eine Möglichkeit ...

liebe Grüße
Nadine
(heisse auch so ... grins)
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