AW: zwischen wut verzweiflung und hoffnungslosigkeit
Hallo Torto,
wir müssen vorallem lernen uns selbst auszuhalten... uns annehmen in unserer Hilflosigkeit, uns annehmen das wir nicht wirklich etwas tun können, zumindest nicht die Dinge, die uns so vertraut sind.
Und dennoch gibt es viel zu "leisten", Kontakt halten in Gesprächen und Berührung, gemeinsame Erlebnisse nacherzählen, den Frühling durch einen Blumenstrauß ins Zimmer holen, Lieblingsmusik gemeinsam hören, gemeinsam Fernsehen, den Lieblingskuchen backen, das Lieblingsgericht kochen, evtl. bei der Körperpflege behilflich sein, sich trauen zu fragen woran denkst du gerade, was beschäftigt dich, ein kurzer Anruf um nur einige zu nennen.
Mir hat es sehr geholfen nicht immer schon an morgen oder übermorgen zu denken, es gab sicherlich Dinge die geplant werden mußten, aber einmal gemacht, habe ich sie wieder losgelassen um wirklich im Hier und Jetzt zu sein, um nicht die vielen kleinen Momente zu verpassen.
Die Hoffnung haben wir erst ganz zum Schluß zu Grabe getragen und so gab es keinen Streit, vielmehr ein sanftes Hinübergleiten in eine andere Dimension.
Die damals gesprochenen Worte, das lachen, die strahlenden Augen bei den kleinen Überraschungen, das gemeinsame Schweigen, die gemeinsamen Tränen, meinen Mann beim schlafen zuzusehen... all die vielen Selbstverständlichkeiten geben mir heute Kraft und Mut meinen Weg nun alleine zu gehen.
Sjarissa
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Der Tod ist der Grenzstein des Lebens, aber nicht der Liebe.
Guido * 25.12.1953 + 03.01.2012
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