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Alt 21.04.2012, 09:01
Odelbie Odelbie ist offline
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Standard AW: Wie sage ich es unserer Tochter ?

Oh Schicksal warum bist du so HART ?


Meine Hände zitterten, mein Herz rannte so als würde es gleich zerplatzen. Und doch konnte ich die entscheidenden Worte meiner Tochter sagen. Wir hielten uns fest. Ich hatte das Gefühl unsere Tochter wußte was ich sagen wollte. Und als ich so begann , sagte unsere Maus:" Mama ich fühlte es schon seit 2 Wochen, das Papa es nie schaffen wird." Ich stockte meinen Atem.ich fühlte ich falle tief. Ohne einen Stop.
Dann fragte ich Lisa woran sie es merken würde. Und dann begann sie zu erzählen. Papa erzählt uns er würde in der Klinik essen. Schnitzel,Gemüse ,Kartoffeln. Er trinkt in der Klinik Tee und Kaffee. Und er nascht seine Schokolade. Mama, so sagte mir die Maus :" Papa lügt uns an. Zu Hause bekommt er die Nahrung über die Magensonde und in der Klinik macht er Sport." ( in diesem Moment, dachte ich mir- unserer kleine Maus ist ja fast erwachsen. Lisa beobachtet ohne Worte.)
Und dann sagte Lisa:" Mama ,Papa meint es nicht so wie er es macht. Er will uns nicht belasten uns zeigen wie schlecht es ihm geht. Er will das ich meine Schule mache und wir unser Leben meistern." stimmt sagte ich. Und trotzdem ist unsere Situation eine sehr traurige. Und man kann sich an den anderen anlehnen und weinen. Kein Mensch muß diesen Schmerz mit sich alleine ausmachen. Lisa weiß was kommen wird uns unser Kind sagte mir auch, sie will mit dabeisein, wenn der Papa geht. Lisa sagte mir auch, es ist gut das wir darüber gesprochen haben, das bringt uns zusammen als eine wichtige Einheit, die Stark sein wird auch wenn es noch so weh tut.

Ich konnte mich durch das Gespräch mit meinem Kind etwas fangen. Konnte eine grosse Last ablegen. Auch wenn mein Herz weinte, weil ich meinemKind sagen muss, das Papa uns verlassen wird.

An dieser Stelle möchte ich danke sagen, an EUCH! Die mich bestärkt haben, dieses Gespräch zu führen und unserer Tochter die Wahrheit zusagen.
Ich hatte in meinem Kopf all die Zeilen versteckt, die IHR für mich hier gelassen habt. Die gaben mir Kraft, die richtigen Worte zufinden.


Morgen hole ich meinen Mann wieder nach Hause . Der letzte Chemotherapie
und Bestahlungsblock. Dann haben wir noch 8 einzelne Bestrahlungen und dann sind wir fertig. Das Verlaufs -CT brachte nicht wirklich viel Veränderung. Nach außen ist der Tumor geschrumpft. Jedoch nach innen weiter gewachsen. Seine Hände zittern, er sieht ganz blass, abgemagert,schwach,leise,ganz trockene Haut,die Haare fallen weiter aus. Seine Hände machen mir Angst.
Ich kann es nicht beschreiben. Oft Sitze ich da und denke, der Film muss doch gleich zu Ende sein. Und dann Wache ich auf und merke es ist kein Film, es ist die Realität. Du musst versuchen dein Leben weiterzuführen . Egal wie. Ich weiß es. Ich gebe mir die größte Mühe, hoffe das ich nicht stolpere und ins uferlose stürze.


Das Leben ist Hart. Und diese Krankheit KREBS ist ein Schicksalsreiter. Er bringt soviel Unheil in die Menschheit, er zerstört soviel Familien, bringt soviel Leid,Angst und Sorgen. Warum gibt es keine wirkliche Hilfe.
Es wird soviel Geld auf der Welt ausgegeben.
Das sind die Gedanken und Worte von unserer Tochter Lisa und mir.



Ich danke euch nochmals für eure Unterstützung .schicke einen lieben tröstenden Gruß in die Runde.



Ganz liebe Grüße von

Grit mit Lisa an der Seite
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