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Alt 21.04.2012, 12:41
Johannes Johannes ist offline
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Standard AW: Aderhautmelanom

AW. Aderhautmelanom Johannes.
Hallo Litz,
danke für die lieben Wünsche.
Möchte kurz Ihre Nachricht beantworten. Dass Prof. K. in Berlin keine Studie mit mir und Arteminisin durchführen kann ist für mich klar.
Für eine aussagefähige wiss. Studie sind mindestens 40 randomisierte Probanten erforderlich. Das heißt, eine Gruppe erhält ein Placebo, die andere das Pharmakon. Das erfordert einen enormen Zeit- und Arbeitsaufwand und verursacht sehr hohe Kosten. Dies bedeutet, ohne Sponsor der Pharmaindustrie geht nichts. Da es sich nicht um ein Medikament handelt, das patentiert ist oder wird, findet sich auch kein Geldgeber. So einfach ist das.

Außerdem arbeitet nach meinen Erkenntnissen Prof. K. wohl mehr an palliativen Behandlungen mit der Kombination versch. Chemotherapeutika ( siehe Der Onkologe:, Volume 12, Number 3 Springer link. ( Medikamentöse Therapie des metastasierten Aderhautmelanoms).

Ich mache daher selbst den Versuch- es war sehr schwierig eine plausible Dosierung zu finden - mit dem Extrakt Artesunate ( TCM) aus China. (Originalpräparat aus Shanghai).
Ich habe das Gefühl, dass es mir damit momentan recht gut geht, das schmerzende Druckgefühl in der Leber ( Oberbauch) ist nicht mehr da, das Flimmern im AM- betroffenen Auge ist weg und bis auf eine zuweilen schreckliche Müdigkeit, stelle ich bislang keine Nebenwirkungen fest. Die Müdigkeit ist womöglich die Reaktion meines in die Jahre gekommenen Körpers auf den Kampf mit den Tumorzellen.
Bislang sind alle Laborwerte völlig im Normbereich, einschl. Tumormarker und Erythozytopoese. Ob die Metastasen in der Leber weiter gewachsen oder kleiner wurden, soll ein MRT in ca. 6 Wochen zeigen.

Von der Augenklinik und deren Chefin habe ich nichts anderes erwartet. Sie macht Ihren schwierigen Dienst, was soll sie in aussichtsloser Situation ( Sie nennen es völlig berechtigt Hilflosigkeit) anderes sagen, als “carpe diem”?

Allerdings ist die Organisation in der Abteilung nach meiner Erfahrung doch recht verbesserungswürdig. Für die 3 jeweils ca. 10 Minuten dauernden Untersuchungen ( Visusmessung, Foto, Sonographie) habe ich rund 7 Stunden Wartezeit meines Lebens verplempern müssen. Dies ist jedoch in Essen bei Prof. Bornfeld auch nicht anders, wo ich jedes Mal einen ganzen Tag für die gleichen Untersuchungen einplanen muss. Zumal ich noch das teure “Privileg” habe, privat krankenversichert zu sein.

Nun wünsche ich Ihnen und allen von diesem Schicksalsschlag Betroffenen ein erholsames Wochenende und einen schönen Spaziergang im frühlingshaften Wetter.
Johannes
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