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Alt 24.04.2012, 21:13
Odelbie Odelbie ist offline
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Standard AW: Wie sage ich es unserer Tochter ?

Warum nur ?


Volle Verzweiflung, dieser Krebs ist der Wahnsinn .

Jetzt haben wir gedacht die Behandlung ist gleich fertig, bekommen wir dir Nachricht , das es noch30 weitere Bestrahlungen für die Lunge gibt und dazu noch 2 Chemotherapie -Blöcke .
Sie sagten mir gestern , man kann diese Behandlung nicht alle zusammen machen. Mein Mann hat über 14 kg abgenommen. Ich fragte denArzt, ob er das alles überhaupt schafft. Da meinte der Arzt:" einen chemoblock ja, den anderen wird es wohl nicht geben".
Es zieht dich runter. Du stehst da und verstehst nichts mehr. Weil du es nicht verstehen willst. Du willst die Wahrheit hören, aber doch nicht diese Wahrheit .
Meine Tochter ist stark. Unglaublich. Ich staune , bekomme meinen Mund nicht zu vor lauter Stärke unserer Maus.

Ich habe mit Lisa darüber gesprochen, was alles mit dem Papa noch gemacht werde soll. Lisa meinte, Mama lasse uns Papa fragen ob er das Ganze von den Behandlungen will. Er schweigt. Keine Antwort. Aber ich denke er sieht uns in die Augen und weiß welche Angst wir haben.
Was machen wir und wie machen wir es. Und warum machen die Ärzte noch weiter . Fragen ohne Ende , vokalem fragen nach dem Sinn ? Macht ein solches Leben Sinn ? Für uns nicht. Aber ,aber ich habe auch nicht diese beschissene Krankheit. Deshalb denke ich anders. Ich würde diese Behandlung nicht weiter machen. Ich würde diese ganzen Nebenwirkungen nicht wollen. Nicht essen und trinken, nicht sprechen, keinen Speichelfluss im Mund ,einen Blechgeschmack auf lange Dauer. Der Sehnerv verbrannt, die Haut vollkommen zerstört durch die Bestrahlung . Nur Haut und Knochen in sehr,sehr kurzer Zeit . Vollgepumpt mit soviel Medikamenten ,das eine Orientierung nicht wirklich möglich ist. Ernährung über die Magensonde. Was hat das mit Ernährung zu tun.
Uns tut es weh, unseren Papa und Mann so zu sehen. Er war is zum 11.02.2012 arbeiten. Am 13.02.2012 war klar, das mein Mann an Krebs erkrankt ist und am 24.02.2012 stand fest, das er sterben wird, weil es keine Hilfe gibt.wenn ich das gewußt hätte, dann hätte ich lieber einen wundervollen Urlaub in Kanada seinem Traumland verbracht und hätte dann Station in der Schweiz gemacht.
Ich habe oder besser gesagt nach außen habe ich es verstanden, das es keine
Hilfe gibt. Es ist nur eine Verzögerung . Ein Gewinn an Zeit ist es nicht.

Im inneren weint unser Herz . Wir müssen versuchen es zu verstehen, wir müssen beginnen loszulassen, wir müssen uns im klaren sein.

Wir wollen dich nicht verlieren ,gern hätten wir dich noch bei uns behalten. Die Krankheit macht uns einen dicken Strich durch die Rechnung. Wir verstehen es nur sehr langsam, was in unserer Familie passiert.



Liebe Lisa , weil ich weiß das auch du hier liest, sind diese Zeilen für dich.

Dein Papa und deine Mama lieben dich über alles. Auch wenn Papa es dir nicht wirklich sagen kann. Sei nicht böse darüber. Du bist ein Kind der Liebe. Und genau aus diesen Grund gibt es dich. Papa macht sich große Sorgen, das auch du vielleicht eine solche Krankheit bekommen könntest. Er möchte dir sagen, das er einen Wunsch hätte an dich: " er möchte das du auf deinen Körper hörst, das du zum Arzt gehst bei unklaren Anzeichen . Er hat große Angst um dich . " und er weiß welche Angst du vor einem Arzt hast.
Du unser liebes Kind, wir lieben dich von ganzen Herzen und wenn Papa im Himmel ist, dann ist er nicht weg. Nein wir werden in den lauen Sommertagen im gartensitzen und Papa leuchtet als Stern am Himmel. Er wird uns den Weg leuchten. Und in unserem Herzen tragen wir Papa immer bei uns. Papa möchte das du mit deiner Musik weiter machst. Glaube an deine Träume . Er wird dich hören. Dich und dein Schlagzeug .
Lisa, du bist unser Kind, die Liebe ist unendlich groß. Egal was ist. Wir tragen es zusammen.

I LOVE YOU

Dein Papa und deine Mama




Ich schicke einen ganz lieben Gruß in die Runde.
Es ist schwer zu verstehen und es ist schwer es zu verarbeiten.
Mir hilft dieses Forum sehr.
An dieser Stelle danke an euch hier.


Ich weiß das wir alle im gleichen Boot sitzen. Viele Gedanken im Wort und Satz verpackt helfen. Ich bin froh, das ich mit Lisa gesprochen habe. Meine Angst die richtigen Worte zu finden war da. Dank euch hier aber unbegründet.
Deshalb lasse ich meine Gedanken und Gefühle hier. Vielleicht hilft es einem anderen Menschen .



Ganz liebe Grüße
von
Grit mit Lisa an der Seite
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