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Alt 29.05.2012, 22:19
Andi1300 Andi1300 ist offline
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Standard AW: Bauchspeicheldrüsenkrebs

Hallo!

Nach 6 Mal Chemo hatte mein Papa letzten Donnerstag die 2. Kontroll-CT, heute stand der Besprechungstermin mit den behandelnden Ärzten am Programm. Wie das Hinzittern zum Termin war, können sich wohl einige hier im Forum sehr gut vorstellen.
Beim letzten Mal hat ja alles super geklappt. Nur war das natürlich keine Garantie für heute.

Als ich zum KH gekommen bin, haben meine Eltern bereits im Parkbereich auf einer Bank gewartet. Typisch ältere Leute, noch viel früher als rechtzeitig vor Ort
Als ich sie da so sitzen sah, kamen mir die Erlebnisse der letzten Monate wieder so richtig zu Bewußtsein und ich hätte zu heulen beginnen können. Warum das alles? Warum verdient jemand so was? Aber darauf gibts wohl keine Antworten...

Wir mussten dann zum Glück nicht lange warten. Der freundlichen Begrüßung durch die Ärztin folgte gleich die Mitteilung, dass sich die gute Entwicklung forgesetzt hatte. Wir waren alle den Tränen nahe. Der Tumor ist weiter geschrumpft. Primärtumor ursprünglich ca. 2,5 cm groß, nach 3 Chemos ca. 2 cm, nun 1,5 cm. Die größte Metastase in der Leber schrumpfte von anfänglich 4,2 cm zuerst auf ca. 3,6 cm und nun auf 2,9 cm.

Die Entwicklung des Tumormarkers sieht folgend aus:
1917 - 3054 - 2180 - 209 - 207

Wir waren natürlich unglaublich erleichtert. Mein Papa wird jetzt noch 2 Einheiten Folfirinox erhalten, beginnend am 12. Juni und dann soll mal eine längere Pause stattfinden.

Klar sind wir weit weg von Heilung, aber die Entwicklung denke ich, ist in Anbetracht der Umstände traumhaft. Ich hoffe, das das auch noch ganz lange so bleibt. Wobei die Angst, was denn sein wird, wenn die Chemo mal längere Zeit abgesetzt wird, natürlich ständig mitschwingt. Auch hat sich mir gleich die Frage gestellt, ob es nicht besser wäre, die Chemo jetzt gleich wieder fortzusetzen und vielleicht nicht nur zwei Mal, denn wenn Tumor und Metastasen nun jedes Mal geschrumpft sind, vielleicht geht das ja immer so weiter...

Jedenfalls für alle hier die ebenso kämpfen, aber nicht den Therapieerfolg haben, hoffe ich, ihr könnt euch mit uns freuen. Ist vielleicht nicht immer so einfach, wenn man selbst am Boden ist und sich fragt, "Warum läuft es bei mir nicht auch so gut?"

Vielleicht kann ich mit dem derzeitigen Krankheitsverlauf meines Papas ein wenig Hoffnung und Mut verbreiten. Natürlich wissen wir nicht, wie es weitergehen wird, aber die Entwicklung bis jetzt kann man wohl durchaus als sehr positiv einstufen.

Ich wünsche euch allen alles Gute. Haltet durch, gebt die Hoffnung nicht auf und kämpft so gut es geht.

Ganz liebe Grüße
Andi
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