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Alt 02.06.2012, 18:14
Odelbie Odelbie ist offline
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Registriert seit: 06.04.2012
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Standard AW: Krebs wohin man sieht

Hallo larap,



Krebs wohin man sieht.
Wahnsinn würde man sagen. Meine Tochter fragt nach dem Warum Krebs ?
Viele,viele Fragen und keine wirklich helfenden Antworten.
Wenn ich dir hier schreibe, du bist nicht allein mit deinen Gefühlen,Ängsten,Gedanken . Dann stimmt das.
Natürlich möchte ich dir sagen, das es mir leid tut, was du mit deiner Mama und deinen Freunden durchleben musst. Ich schicke dir dafür ein richtig grosses Kraftpaket
Alle sind betroffen und vollkommen überfordert, wenn es eine Diagnose gibt, die man eigentlich nicht wirklich versteht. Was ist da schon ein Grippe, ein Beinbruch, eine Mandel-op. Nichts gegen das was die Diagnose Krebs bringt.
Es reist einem die Füße unter dem Boden weg, es macht große Angst, die Sprache der Ärzte kann man nicht verstehen, man fällt in ein Haifischbecken , nach einer ganzen Weile taucht man auf schnappt nach Luft und schwimmt und schwimmt.
Man versucht zu helfen. Immer und immer wieder. Man bestärkt den Kranken Menschen zu kämpfen. Keine Sekunde nimmt man seine Augen von Ihm. Dann wieder Untersuchungen, wieder neue Dinge,neue Medikamente,neue Behandlungen, neue Orte u.s.w.
Wir durchleben genau solche Situationen jeden neuen Tag. Es tut so verdammt weh, nicht wirklich helfen zu können. Auch wir wissen, das mein Mann und Papa unserer Tochter bald sterben wird. Ich habe wie ein Hai gekämpft, um meinem Jürgen viele Dinge zu ersparen und andere Behandlungen so gering wie möglich zuhalten.
Wenn ich aus Erfahrungen spreche, dann meine ich eine Zeit ab dem 13.02.2012 . Die Diagnose gilt ab dem 20.02.2012 als gesichert. T4a Malignom der rechten Glandula Parodis . Es handelt sich um ein Adenokarzinom der Ohrspeicheldrüse. Es gibt dazu noch viele Metastasen so z.B. In der Lunge,Leber,Hirn und nun auch in der Wirbelsäule .
Mann sagte mir eine Zeit 6 Monaten wären realistisch.der Schock sitzt noch immer tief. Ich habe jetzt seit 2 Wochen als Angehörige Hilfe von einer psychoonkologin bekommen. Das tut verdammt gut. Der Schmerz den ich dabei habe wird dadurch viel erträglicher.

Natürlich verschenken wir keinen Tag oder Stunde. Wir haben die Möglichkeit uns von unserem Mann und Papa zu verabschieden. Ich habe auch lange gebraucht um es meiner Tochter zu sagen, was diese Diagnose bedeutet. Du kannst es nachlesen.( wie sage ich es meiner Tochter ?)

Hier zu schreiben macht Mut. Hier zu sein heisst du bist nicht alleinauf dieser Welt. Und hier seine Ängste offen zu legen tut dir und mir und uns ALLEN gut.

Ich schicke dir auch wenn es unbekannter Weise ist eine liebe Umarmung.

Oh Schiksal warum bist du so Hart ?


Ganz liebe Grüße
von
Grit mit Lisa und unserem Kranken Mann und Papa an der Seite
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