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Alt 03.06.2012, 14:14
Calypso Calypso ist offline
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Standard AW: Invasive Lobulaere Karzinom 2. Grad 10 mm

Liebe Kristina,

ich nehme mal an, dass du einen sogenannten G2- Tumor (das ist der Grad für die Ähnlichkeit mit den ursprünglichen Brustzellen) hast, der lobulär wächst und jetzt 10 mm groß ist. Dass man daraus schließen kann, dass der Tumor eine bestimmte Zeit zum wachsen gebraucht hat, ist mir neu, aber besonders schnell wächst er nicht und er ist auch relativ klein. Über die drei Wochen brauchst du dir da keine Gedanken machen.

Es wird wohl ein Wächter- Lymphknoten entfernt werden. Man spritzt vorher eine Substanz in die Brust, um zu sehen, welcher Lymphknoten der erste ist, der die Brust "entsorgt", denn er ist der erste, in der abgesiedelte Krebszellen hängenbleiben. Sind in diesem Lymphknoten keine Krebszellen, kann man mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass der krebs noch nicht gestreut hat. Die Entfernung eines einzigen Lymphknotens wird deinen Arm nicht einschränken. Schwieriger ist es, wenn viele Lymphknoten entfernt werden müssen.

Eine Mastektomie ist eine schwere Entscheidung, und solange du nicht mehr weißt, kann man diese Frage überhaupt nicht beantworten. Ein lobulärer Tumor verteilt sich oft in der Brust, sodass man nach der OP manchmal feststellt, dass die gesunden Ränder des herausgeschnittenen Knoten zu schmal sind. So war es bei mir, deshalb wurde die Brust entfernt. Aber, wie gesagt, ich würde an deiner Stelle die OP abwarten. Du kannst diese Frage natürlich vorher mit dem Arzt besprechen, die sehen das sehr unterschiedlich. Eine beidseitige Mastektomie bringt natürlich eine relativ höhere Sicherheit, nichtmehr an BK zu erkranken - aber keine absolute Sicherheit.

Zur OP: In den drei Wochen kannst du selbst nichtmehr viel machen - jetzt mit Bewegung oder Sport anzufangen hilft nichtmehr, falsch ist es aber natürlich nie. Du brauchst aber keine Sorge haben, die OP ist eher harmlos und man kann danach recht schnell wieder nach Hause.

Am besten, du sammelst alle deine Fragen, schreibst sie auf, und gehst dann zum Arzt um dich eingehend aufklären zu lassen. Ein guter Arzt wird dir alles verständlich erklären, er weiß ja schließlich, wie man sich nach einer solchen Diagnose fühlt. Vielleicht nimmst du noch jemanden mit, denn vieles vergisst man in der Aufregung.

Liebe Grüße

Calypso
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