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Alt 01.08.2012, 18:18
Arsinoe Arsinoe ist offline
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Standard AW: Kampfküken kämpft weiter

Nochmal hallo!

Bin grad von einer Tour durch die Stadt zurück - wow ist das heiss!

@Nicole: Dann wünsche ich dir weiterhin gute Besserung!!!
Zu deiner Frage: Ich habe das XELOX-Schema. Ein Zyklus dauert 3 Wochen.
In der 1.+2. Woche nehme ich täglich 5 Xeloda-Tabletten und am 1. + 8. Tag bekomme ich zusätzlich Infusionen (Oxaliplatin + Vor- und Nachlauf). Das mache ich auch ambulant. Dann ist 1 Woche Pause. Im Moment bin ich in der 2. Woche des 4. Zyklus. 4 Zyklen habe ich noch vor mir, von 8 geplanten Zyklen. Bis jetzt sind meine Blutwerte gut, zum Glück.

Ja, werde mich so gut wie möglich ablenken bis am Dienstag. Ins Büro gehe ich allerdings nicht. Bin nach wie vor krankgeschrieben und ich denke, das ist gut so. Mit meinen Konzentrationsstörungen, etc. käme das nicht gut heraus. Wäre auch aus rechtlichen Gründen nicht schlau zwischendurch arbeiten zu gehen. Ich würde riskieren, dass ich plötzlich ohne Job und Krankentaggeld (so heisst das in der Schweiz, habe den deutschen Ausdruck wieder vergessen) da stehe. Nein danke! Ich arbeite in einer grossen Firma und da wird das ziemlich bürokratisch gehandhabt. Die Firma hat ja auch keinen Verlust, das Kranketaggeld kommt von einer speziellen Versicherung, für die recht hohe Abzüge von meinem Lohn gemacht wurden. Eigentlich könnten sie eine Vertretung einstellen, was sie aber - wie ich von den Kollegen erfahren habe - nicht im vollen Umfang gemacht haben. Das ist eigentlich nicht richtig. So sparen sie nämlich einen Teil des Lohns und meine armen Kollegen müssen mehr arbeiten. Aber ich verkneife mir jetzt mein schlechtes Gewissen. Schliesslich bin ich krank und basta. Wenn andere halb tot ins Büro wanken und "Stachanov-Held" spielen wollen, ist das ihre Sache. Machen einige auch ... Aber es zahlt sich nicht aus. Für niemanden. Ist halt der ganz normale Wahnsinn heutzutage!

Jedenfalls habe ich hier Ablenkung genug.

Im Haus gibt es noch einiges zu tun. Seit dem Einzug letzten Herbst haben wir es immer noch nicht geschafft, alles auszupacken und einzurichten. Mit dem Stechen in den Fingern bin ich zwar etwas behindert, aber ich konnte doch schon das eine oder andere erledigen. Und dann ist da noch der Garten und die Bilder, die ich schon lange malen wollte ... Nur Lesen ist im Moment nicht so lustig. Mein Gehirn ist einfach zu aufgeweicht dafür ... Deswegen habe ich auch das Projekt "Bestseller schreiben" vorerst aufs Eis gelegt.

Also mache ich zurzeit etwas auf auf "Hausfrau". Nach X Jahren 150%-Time-Arbeitstier ist das mal eine ganz gute Abwechslung.

Wie erlebt ihr das eigentlich so? War/ist der Brötchenerwerb für euch auch der Hauptlebensinhalt? Und wenn ja, hat sich dabei durch die Krankheit etwas verändert?
Ich setze mich im Moment mit der Frage auseinander, ob ich wohl je wieder so viel arbeiten will - oder überhaupt kann. Ich weiss ja nicht, wie sich das Ganze weiterentwickelt. Wer weiss, vielleicht bin ich bald Rentnerin ...? Ich kann es mir noch nicht so plastisch vorstellen. Auf der anderen Seite ist meine "alte Alltagswelt" emotional in einer anderen Galaxie ...

Aber ich gerate schon wieder auf ein Nebengleis ... sorry ...!

Einen schönen Abend!
Arsinoe
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