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Alt 20.08.2012, 14:19
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cuxland84 cuxland84 ist offline
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Standard AW: Darmkrebs im Entstadium

Meine Güte ist das alles heftig
Sarg, Urne, Blumenschmuck. Das Gespräch mit dem Bestatter lief gut. Wir haben alles in Ruhe aussuchen können. Die Traueranzeige kommt Mittwoch in die Zeitung.
Die Beisetzung ist nächsten Dienstag, am 28.08.
Wir haben uns für eine Urnentrauerfeier entschieden mit anschließender Beisetzung. Es ist zwar egoistisch aber dann haben wir diesen schweren Gang nur einmal vor uns.
Morgen früh kommt der Pastor zum Gespräch und morgen nachmittag suchen wir eine Grabstelle gemeinsam aus.
Den meisten Papierkram macht der Bestatter.
Oma ist auch schon überführt worden. Aber wir sollen sie nicht mehr ansehen. Sie soll sehr schrecklich aussehen Das Wasser, welches ja immer höher stieg, tritt jetzt schon aus ihrem Körper aus und das Gesicht ist sehr in Mitleidenschaft gezogen durch diese Austritte
Ich finde es sehr schade aber ich möchte sie auch so in Erinnerung behalten, wie ich sie kannte. Es ist nicht mehr der Mensch, den wir kannten. Und ich glaube, wir sollten auf den Bestatter vertrauen, wenn der auf jeden Fall abrät.
Abschied nehmen, es wäre ein Abschluss geworden und man hätte es fassen können vielleicht.
Weil das was wir heute morgen gemacht haben, war sehr unwirklich. Da guckt man sich ein Buch voller Särge und Urnen an und denkt, es ist alles nur ein Traum. Aber es ist keiner. Verdammt.

Dann komme ich nach Hause und ein Anruf in Abwesenheit.
Richtig!!! Mein Arbeitgeber. Ob er denn Donnerstag wieder mit mir rechnen kann. Es ist ja traurig aber ich habe ja auch einen Beruf, das soll ich nicht vergessen
Ach!? Mein Gott. Ich weiß doch jetzt noch nicht, ob ich Donnerstag wieder arbeiten kann?!
Mir wäre es ehrlich gesagt lieber, erst nach der Beerdigung wieder arbeiten zu müssen. Ich schaffe das nicht. Ok, es war "nur" meine Oma aber deswegen kann ich doch auch trauern und brauche ein wenig Zeit. Tod und gut, das kann ich nicht und das will ich auch nicht. Nicht nach den letzten Wochen.

Im Moment habe ich das Gefühl, das außerhalb meiner Wohnung nur herzlose Menschen laufen. Hier werde ich doch auch verstanden, warum denn nicht von meinem Chef. Es ist ein wichtiger Mensch gestorben. Ich kriege die Krise.
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*** Solange wir leben, gibt es auch Hoffnung***
*** und ich dachte, wir hätten noch so viel Zeit miteinander***
Meine Oma:
20.06.12 Verdacht auf Colon Ca
28.06.12 OP und Stoma
29.06.12 Darmverschluss wurde durch OP verhindert, ansonsten multiple Metastasen in Lunge, Leber, Bauchfell, Gebärmutter.
10.07.12 OP für den Port
2x Chemo, dann Harnwegsinfekt
Oma Senta starb am 17.08.12
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