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Alt 27.08.2012, 18:13
Sandra7 Sandra7 ist offline
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Standard AW: Warum sind Menschen manchmal so schrecklich

Danke für Eure lieben Antworten.

Ich war jetzt bei meiner Hausärtzin und die hat mir was leichtes zur Beruhigung verschrieben. Wenn das nicht hilft, dann soll ich Montag nochmal wiederkommen. Dann überlegt sie sich noch was anderes. Sie hätte mich auch krank geschrieben, aber das wollte ich dann doch nicht. Irgendwie hätten die Sprücheklopfer dann ja doch gewonnen und das wollte ich nicht.

Sie hat mir auch das bestätigt, was Larimari hier geschrieben hat. Sie sagte, dass ich leider nicht die erste Angehörige bin die wegen solcher Sprüche bei ihr ist. Sie geht auch davon aus, dass diese Leute selber solche Angst vor dem Krebs haben, und sich eine Art Katalysator suchen und dann nehmen die eine Person der es eh nicht gut geht, da meistens ja nicht so eine große Gegenwehr zu erwarten ist. Was die letztendlich damit anrichten ist denen wohl nicht bewußt oder die Nehmen das halt in Kauf.

Ich werde das nur nie verstehen. Ich hatte vorher mit der Krankheit Krebs auch noch nie was zu tun. Außer halt die normale Angst, die vermutlich jeder Mensch hat. Aber so wie diese Leute habe ich mich nie benommen und so würde ich mich auch nie benehmen. Ich würde mich an deren Stellen in Grund und Boden schämen.

Unsere Frau aus der Personabteilung hatte mir Freitag erzählt, dass sie vor ein paar Monaten Hautkrebs hatte. Sie hatte mich halt angesprochen, weil sie von meinem Mann gehört hatte. Die erzählte mir auch, dass einige aus ihrem Bekanntenkreis sie auch gefragt haben, ob das Ansteckend ist. Weiterhin sagte sie, dass es rechtzeitig erkannt wurde und sie keine Chemo brauchte, da konnte sie sich dann auch anhören, dass das dann ja nicht so schlimm ist. Aber sie hat auch bis heute Angst, wenn sie alle 3 Monate zur Kontrolle muss und in ihrem Umfeld wird so getan, als ob sie zur Grippeimpfung geht.

Ich fühle mich nur meinen Mann gegenüber manchmal echt schlecht. Der ist so positiv und fest davon überzeugt, dass er in ein paar Monaten wieder gesund ist und ich gehe psychisch am Stock. Auch wenn ich ihm das natürlich alles nicht sage, habe ich doch auch Sorge, dass er mir das zu sehr anmerkt und ich ihn runterziehe. Das will ich ja auf gar keinen Fall. Ich bin ja kein Experte, aber im Krankenhaus sagten die Ärzte halt auch, dass die Einstellung des Patienten wichtig ist. Und das ist halt auch etwas was mich belastet, dass ich ihn eventuell runterziehen könnte. Bisher ist das aber zum Glück noch nicht der Fall.
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