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Alt 28.08.2012, 18:56
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Daddy's Girl - Vater mit Lungenkrebs

Liebe Andrea,

das ist doch gut, dass ihr gemeinsam einen Gesprächstermin habt! Du hast dir ja bereits sehr viele Gedanken gemacht, was du alles ansprechen willst. Ich kann dir nur empfehlen, deine Fragen oder Punkte auf einem Zettel zu notieren und diesen mit ins Gespräch zu nehmen. Irgendwie ist man doch immer ein wenig aufgeregt und da vergisst man oft, was man eigentlich alles wissen wollte. So ging es mir zumindest und deshalb habe ich eben einen Zettel und Stift mitgenommen.

Hmm, ich wüsste jetzt auch nichts mehr, was man noch fragen könnte. Oftmals ergibt sich das aber auch im Gesprächsverlauf. Dass dein Papa so müde ist, hat sicherlich auch mit den Schmerzpflastern zu tun. Als mein Vater im KH diese Durogesic-Pflaster erhielt, war er anfangs so erschöpft, dass er eigentlich den ganzen Tag vor sich hindöste. Mir erklärte der Palliativarzt, dass der Körper meines Vaters sich zunächst an das Morphin gewöhnen müsste.

Auf jeden Fall würde ich jedoch auch nachfragen, was man gegen die Übelkeit und Erbrechen tun kann. Denn das ist ja wirklich schlimm. Man weiß ja selbst wie schrecklich es ist, wenn einem ständig übel ist... Und da muss man doch irgendetwas tun können! Denn wenn dein Papa bereits so viel Gewicht verloren hat, ist das ja ein Teufelskreislauf. Sicherlich, der Tumor verbraucht wahnsinnig viel Energie und zehrt daher an deinem Vater. Das bedeutet, dass dein Papa jetzt eigentlich noch mehr Nahrung zu sich nehmen müsste als unter "gesunden" Umständen. Daher kann ich mir nicht vorstellen, dass die hochkalorische Nahrung schlecht für deinen VAter wäre und den Tumor mit ernähren sollte. Da würde ich auch noch mal einhaken!

Und ich kann dich echt gut verstehen! Mir ging es ähnlich. Ich konnte anfangs auch kaum mehr schlafen, kam nicht zur Ruhe und fühlte mich wie ein Zombie. Daher ist es auch ganz wichtig, dass ihr diesen Gesprächstermin habt. Auch wenn es vielleicht nicht so positiv verlaufen sollte. Ich persönlich finde es immer einfacher, wenn man mit den Tatsachen konfrontiert wird, als sich im Gedankenkarussell zu verlieren. Und es ist gut, dass du Hoffnung hast, Andrea! Das ist auch ganz, ganz wichtig! Denn sonst kann man nicht weitermachen! Ich kann dir nur empfehlen, in der Gegenwart zu leben. Immer von einem Tag zum nächsten. Und freue dich über die guten Momente, die dein Papa hat.

Ich drücke dir ganz fest die Daumen für das Gespräch!!!
Alles Liebe
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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