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Alt 07.10.2012, 22:58
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wildcat2505 wildcat2505 ist offline
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Standard AW: Zwischen Hoffen und Bangen und immer wieder fallen

Liebe Tina,

vielen vielen Dank für deine lieben und warmen Worte und natürlich auch für die Umarmung...haben echt gut getan
Ich weiss, jeder hier hat sein Päckchen zu tragen und keinem fällt es leicht mit der Situation und den verschiedenen Erkrankungen seiner Lieben umzugehen. Wir sind die, die draussen stehen und trotzdem mittendrin.
Hoffnung und Zuversicht sind sehr zerbrechliche Dinge, wenn man das einfachste nicht mehr hat...die Gesundheit.
Ich bin so froh, dass ich hier bei euch bin. Ich weiss, hier kann ich mich auch mal "ausheulen", einfach auch mal zugeben, dass es schwerfällt optimistisch zu sein und nicht die starke Frau und Mutter an der Seite eines kranken Mannes immer sein muss. Ich darf hier zugeben, dass ich auch schwache Momente habe und kraftlos bin.
Ich find es einfach fantastisch, dass man in solchen Momenten auf Menschen zählen kann, die eigentlich Fremde sind und mir doch manchmal näher sind als meine besten Freunde. Wenn dieser sch... K... (ich kann dieses Wort einfach nicht aussprechen) ein gutes hat, dann das, das er fremde Menschen und Schicksale verbindet.
Zwar geht es mir mit meinen Ängsten und meiner Verzweifelung noch immer nicht besser, aber es baut auf und macht Hoffnung. Ihr alle hier wisst, wovon ich rede und wie ich mich fühle und jede/jeder geht durch dieses Tal, in dem ich mich grad verlaufen habe. Aber dank euch und wie ihr, werde ich auch wieder den Trampelpfad verlassen und auf dem richtigen Weg wieder nach oben finden.
Liebe Tina...auch ich möchte dir eine ganz feste Umarmung zukommen lassen und von dem bissel Kraft, was noch da ist, geb ich dir gern die Hälfte ab.
Ich hab in meinem Gefühlschaos ein paar Zeilen geschrieben, vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen, auch wenn der Beitrag dadurch etwas länger wird...verzeiht mir schon jetzt
Du meine Verzweifelung,
du mein Hoffnung

Du meine Angst,
du meine Freude,

Du meine Sorge,
du mein Glück

Du meine Wut,
du meine Ausgeglichenheit

wie hasse ich euch,
wie liebe ich euch.

Ihr seit in mir, jede Minute meines Seins
Ich möchte euch missen, ich würde euch vermissen.

Mir fehlt die Kraft, euch zu verleugnen
Aber ich bin stark genug, euch ins Gesicht zu sehn.

Was wäre ich ohne euch,
nur ein halber Mensch.

Ihr gehört zu mir, wie mein Atem,
warum lasst ihr mich nicht los?
Was liegt euch an mir?
Ihr bürdet mir auf, was ich tragen und ertragen kann,
ihr bringt mich an meine Grenzen

Ich möchte schreien, toben, weinen, euch raus reißen,
aber ich habe Angst, dass ich dann nicht mehr ich bin
ohne meine Angst, Sorge, Wut und Hass
Ein Mensch beseelt von Freude, Glück, Ausgeglichenheit und Liebe
Ist nur ein halber Mensch.
Und ich WILL kein halber Mensch sein,
ich brauche auch euch, ihr ungeliebten Gefühle
NUR – ich möchte euch in Worte fassen können, um euch zu verstehen
Und um euch in mir den Platz zu geben, der euch zusteht
Als Teil von mir, aber nicht der Teil, der zu viel Raum in mir fordert.
Lasst mich nicht los, aber lasst mich leben, lieben und lachen!!!
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GlG Rika
mein Mann: Hautkrebs pT3aN1aM1c Klinisches Stadium IV, CL 4 *16.09.1963 - 26.1.13
Nicht die Zeit heilt unsere Wunden, wir gewöhnen uns nur an den Schmerz
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