Thema: Fragebogen?
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Alt 17.06.2004, 22:29
Eva-KK Eva-KK ist offline
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Standard Fragebogen?

Hallo!

Da ich, wie einige von Euch vielleicht wissen, im Bereich Brustkrebsdiagnostik auf Industrieseite tätig bin, kann ich Euch sagen, dass sich "hinter verschlossenen Türen" eine ganze Menge tut.

Ob man hier die Patienten in Form von Erhebungen im Bezug auf die Lebensumstände mit einbeziehen sollte, vermag ich nicht zu sagen. Denn dann würden die Patienten fragen: "Herr Doktor, was habe ich falsch gemacht?" Und diese Frage und die damit aufgebürdete "Last" sollte sich kein Patient zumuten - DENKE ich!

Zu den Gründen von Hodgkin habe ich meine ganz eigene "These"! Da die Amerikaner in einer soziodemographischen Studie der Patienten festgestellt haben, dass Morbus Hodgkin verstärkt bei Männern aus "gutsituierten" Familien auftritt, vermute (!!!!) ich eine der Ursachen in unserem Gesundheitssystem! Oder Behandlungsdenken oder wie auch immer man das nennen mag!

In Amerika wirst Du so behandelt, wie Du in der Lage bist zu zahlen - das wissen wir!
Das ein Zusammenhang zwischen dem Eppstein-Barr-Virus und der Erkrankung bestehen soll, wissen wir auch!
Deshalb denke ich: Wenn wir krank sind (beginnende Erkältung o.ä.) und sofort zum Arzt rennen und uns dort sofort Antibiotika verschrieben werden, nehmen wir dem Körper die Möglichkeit, sich mit einem Virus wie dem EBV auseinander zu setzen.
Dass in Amerika die Männer erkranken, die von Haus aus das Geld haben, überhaupt zum Arzt zu gehen - und das Pfeiffersche Drüsenfieber somit im Keim ersticken können, bestätigt dies - in meinen Augen.

Aber: Weiß man es? Das ist die These, die ich mir in meinem Kleinhirn "zurecht gelegt" habe! Die ich aber auch in der Fachliteratur noch durch nichts bestätigt bekommen habe.
Für mich aber ist das ein logischer Zusammenhang, sicher gibt es aber noch zig andere Ansätze.

Wenn Ihr sagt, die Ärzte interessiert es nicht... Sicher interessiert es sie, aber es gibt die Ärzte an der Front, die die Patienten behandeln, und es gibt die, die in der Forschung tätig sind. Denn welcher Erkrankung soll sich der Onkologe im Krankenhaus denn widmen? Er sieht doch jeden Tag andere.

Und vergesst bitte nicht: Der Durchbruch bei MH und - soweit ich weiss - auch bei NHL ist erst Anfang der 90er geglückt.
Wäre mein Mann 1991 mit Stadium 2B erkrankt, hätte er eine durchschnittliche Lebenserwartung von 4 Jahren gehabt!!! Heute gilt der MH als recht gut therapierbar.
Gerade heute hatte ich einen Artikel in der Hand - hab ihn nur überflogen, weil keine Zeit, liegt da aber noch für morgen bereit - der sich mit der Therapie von NHL beschäftigt. Im April ist irgendein Medikament in Deutschland zugelassen worden, auf das die NHL (Großzellige B-Zell-Lymphome) sehr gut ansprechen sollen.

Und auch eine Alternative zum PET ist gefunden worden und derzeit im Test - als Beispiel. Da konnte man jetzt bei Mäusen mithilfe von Bakterien Tumore zum Leuchten bringen.

Ich habe jede Woche Artikel zu diesen und anderen Themen in der Hand, aber sie sind zum Teil so medizinisch, dass ich sie für das Forum für deplaziert halte, da für die meisten leider unverständlich. Ich sitze auch oft grübelnd mit dem Psyrembel (medizinischer "Duden") da, und pflücke mir die Artikel auseinander!

Aber seid gewiss: Die Ärzte schlafen nicht und es wird geforscht, geforscht, geforscht! Denn ohne diese "Neugierde" wären ALLE Krebstherapien heute noch lange nicht so weit!

Viele Grüße

Eva

PS: Jetzt zerhackt mich bitte nicht - ich bin keine Medizinerin. Aber auch ich mache mir meine Gedanken!
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