Einzelnen Beitrag anzeigen
  #23  
Alt 18.10.2012, 23:29
Doris71 Doris71 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 27.05.2012
Beiträge: 21
Standard AW: Auch meine Mum hat einen Kleinzelliger Bronchialkarzinom

....alles ging sehr schnell....nachdem es am letzten Freitag hiess, dass man nichts mehr machen kann und sie vielleicht noch vier bis 16 Wochen bei uns sein wird, dachten wir, dass sie vielleicht Weihnachten noch hier sein wird....sicher zu meinem Geburtstag kommenden Sonntag,....sie war schwach, hatte 40mg Morphium, ass und trank kaum mehr, und wenn, musste sie meistens wieder erbrechen....Seit Samstag hatte sie bisschen Wasser in den Beinen....Montag Abend bisschen Atmenbeschwerden....Dienstag Morgen ist sie fast erstickt, hatte heftige Atemprobleme, musste richtig kämpfen um zu Atmen....Paps hat den Notfall verständigt und sie wurde abgeholt. Sie kam in ein Einzelzimmer, damit sie in Ruhe schlafen kann....wollte am Abend wieder zu ihr, doch schon um 16.00 kam der Anruf der Schwester...meine Mum hätte grosse Angst, ich solle bitte so schnell wie möglich kommen (Sie konnte selbst nicht sprechen, da sie zu wenig Luft hatte). Liess alles sofort stehen und liegen (Kids waren teils noch in der Schule und habe sofort meinen Mann auf Arbeit angerufen, damit er dann da ist), und fuhr so schnell ich konnte zu ihr. Zur gleichen Zeit bekam mein Vater den Anruf vom Professor, er solle doch wieder ins KH kommen.....da ahnte ich, dass das nicht gut kommt....bei meiner Mum am Krankenbett sah ich, dass der Zustand vom Morgen noch viel extremer war, sie konnte noch schelchter Atmen, hatte Sauerstoff....sie sagte, sie würde in den kommenden Stunden sterben....
Mein Vater und ich sassen bei ihr und hielten beidseitig ihre Hand....sie wollte meine drei Kids nochmal sehen, so fuhr mein Mann gegen 20.00 mit den Kids noch ins KH. Sie sprach (so gut sie konnte) noch ein wenig mit ihnen....freute sich ein bisschen.... Ich ging mit meiner Familie nach Hause,um zu duschen, etwas zu essen, und dann wieder zurück zu fahren, um für die kommende Nacht gerüstet zu sein...mein Vater blieb bei ihr. Ich verabschiedete mich von ihr, sagte ihr noch so vieles.... sie lächelte mich an....
Nach langem hin und her sagte mein Vater, dass es laut Arzt noch bis zu zwei, drei Tage dauern kann, und damit immer jemand bei ihr sein kann, solle ich zu Hause bleiben und schlafen, und am Morgen ihn ablösen.....hatte kein gutes Gefühl, wusste nicht ob es richtig ist, oder falsch. War hin und her gerissen....entschied mich dann, aber zu Hause zu bleiben und gleich um 7.00 früh da zu sein.....kaum lag ich im Bett, kam um 23.45 schon die Todes-nachricht....Mein Mann und ich fuhren sofort hin....sie lag so friedlich da....sie hatte es geschafft. Alles ging so schnell....für meine Mum bin ich froh und Dankbar, dass sie bis zuletzt zu Hause sein durfte, und sie so schnell einschlafen durfte....ich habe allerdings nicht damit gerechnet, dass es so schnell geht....hatte am Morgen noch mit ihr telefoniert....rechnete doch, dass sie doch noch mindestens vier Wochen bei uns bleiben würde....sie wollte noch so viel erledigen....Die Traueradressen hat sie heraus gesucht, das Motiv für die Karte....und den Text hat sie selber geschrieben, in der "Ich-Form"....sie wurde aber nicht ganz fertig....Sie war so stark! Meine geliebte Mum....

Doris

Diagnose am 07.02.12, gestorben am 16.10.12

Geändert von Doris71 (18.10.2012 um 23:31 Uhr) Grund: ergänzung
Mit Zitat antworten