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Alt 25.10.2012, 18:39
lyra lyra ist offline
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Standard AW: Woher Hilfe? An wen wenden?

Hallo Sabbi,
ich habe das Gefühl, Dein Vater will einfach nicht mehr ohne Deine Mutter.
Ich weiß nicht, wie eng deren Beziehung war- aber sicher sehr eng- Du schreibst "unzertrennlich".
Seelenverwandte? Wie die Papageien, die man nur als Pärchen halten kann? Ja, kann ich mir vorstellen.
Wer will ihm nun vorschreiben, wie er sich zu fühlen bzw. zu verhalten hat?
Wer sagt eigentlich, dass man gern leben muss und einfach "weiter im Text" machen sollte, besonders nach solch einem Schicksalsschlag?

Wenn mir jemand käme, der mir erzählte: "Das Leben muss weiter gehen"
und mir mit Beschäftigungstherapie und Erpressung a la: der/ die Verstorbene hätte es auch nicht so gewollt...
auf die Pelle rücken würde-
ich würde ihn achtkantig raus werfen.

Trauer verläuft ganz unterschiedlich, für viele wird es nach 2,5 Jahren erträglicher, es gibt aber auch Menschen, für die es immer unerträglicher wird.
Daher gibt es kein Patentrezept.

Ich würde Dir, Sabbi, nur raten, für Deinen Vater da zu sein, Dich ganz regelmäßig blicken zu lassen, auch mal mit dem Hausarzt zu reden oder jemandem vom Hospizverein/ Abt. Trauerbegleitung, die haben Erfahrung-
aber bitte bevormunde ihn keinesfalls-
und ohne der lieben und hilfreichen Community zu nahe treten zu wollen-
ich empfinde alle gut gemeinten Ratschläge hier als Bevormundung.
Liebe Grüße
Lyra

Geändert von lyra (25.10.2012 um 18:43 Uhr)
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