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Alt 03.11.2012, 17:39
Larimari Larimari ist offline
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Standard AW: Die Sorge um sich selbst...

vor jahren lief mal im jugoslavischen fernsehen eine serie, die hiess "djekna jos nije umrla a ka' ce ne znamo", was soviel bedeutet wie: "djekna ist noch nicht gestorben, und wir wissen auch nicht, wann sie's tut". ich hab keine ahnung mehr, wer djekna in dieser serie war. auf jeden fall muss ich im augenblick oft an den serientitel denken. wobei ich djekna dann mit papa ersetze.

dad leidet immer noch. er hat wasser in den haenden und fuessen... er rasselt vor sich hin, schleppend, aber konstant. der arme kerl tut mir so leid. ich wuensche mir wirklich, dass er bald los lassen kann.

ich muss morgen wieder arbeiten. keine ahnung, wie ich das anstellen soll. ich werde wahrscheinlich hinfahren, bescheid geben, dass ichs nicht hinbekomme, und wieder heimfahren. ich kann mir nicht vorstellen, morgen acht stunden so zu tun, als sei die welt okay. zumal, wer weiss, wass derweil im krankenhaus passiert.

es gibt hier leider keine palliativstation. es ist ein klitzekleines krankenhaus. aber heute ist es okay. mein bruder ist ruhig. und die schwester, die heute da war, ist auch supernett. sie hat ihren papa verloren, kann nachempfinden und kuemmert sich. die abendschwester ist witwe, und auch total nett. also alle koennen den verlust nachvollziehen, und auch die angst und die verzweiflung. und selbst wenn sie nicht so arg viel zeit haben und immer im stress sind, das gefuehl ist gut.

ich wuensche mir, dass ich es morgen wirklich in die arbeit schaffe. dass mein dad durchhaelt. oder aber, dass er geht und friedlich geht. dass es ihm gut geht. er weiss, dass ich ihn liebe. und ich weiss, dass er mich geliebt hat. und das macht mich ruhig irgendwie. dieser kaputte, leidende koerper, in dem sich irgendwo, ganz verborgen, mein dad schon auf den weg gemacht hat, darf anhalten. es ist okay.

dad, du wirst mir so ungeheuerlich fehlen! du fehlst mir jetzt schon. ich kanns gar nicht beschreiben.
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