[Myositis]

Stéphane, mon amour.

Heute vor 52 Wochen bist Du ins Krankenhaus gekommen um Dir einen Port legen zu lassen, um künstlich ernährt zu werden, bis Du wieder zu Kräften kommst. Bis Sutent Deine Metastasen wieder soweit verkleinert, dass Du mit uns weiterleben kannst. Ich habe es gewusst, …und doch nicht realisiert…, dass es zu spät war.

Du warst schon sehr schwach, da Du nichts mehr zu Dir nehmen konntest. Du wolltest zuhause bei uns sein. Das war auch so, und ich war Tag und Nacht mit Dir zusammen, die letzten 10 Tage. Du wurdest immer schwächer, und unsere letzte Hoffnung war Sutent.

Der Port wurde gelegt. Als Du wieder ins Krankenzimmer kamst, hattest Du sehr grosse Schmerzen trotz des Morphiumpflasters, was Du seit 4 Tagen bekamst. Als wir die Krankenschwester gerufen haben und sie kamen, hattest Du einen Darmdurchbruch, und da Du 1 Monat vorher operiert worden warst, platzte die Narbe auf, und alles lief heraus.

Sie haben Dich infusiert, Morphium, die Höchstdosis. Es war nichts mehr zu machen. Ich konnte mich nicht mehr von Dir verabschieden, auch wenn wir uns schon viele Male vorher verabschiedet haben, ohne Worte. Aber Du hattest, seit langem mal wieder, ein vollkommen entspanntes Gesicht. Du hattest keine Schmerzen mehr.

Du solltest nur den Port gelegt bekommen und wieder nach Hause kommen. Und jetzt sagte man mir, dass Du friedlich und ohne Schmerzen von uns gehen wirst. Ich bin bei Dir geblieben bis zum nächsten Tag. Dann bist Du für immer eingeschlafen.

Die Sonne scheint heute wie vor einem Jahr. Es tut so weh…

Stéphane, je t’aime très fort!