Einzelnen Beitrag anzeigen
  #3  
Alt 18.12.2012, 23:56
Benutzerbild von Katzensprung
Katzensprung Katzensprung ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.11.2012
Beiträge: 28
Standard AW: Da bin ich ...irgendwie

Hallo lieber DDU,

ich weiss, wie schwer es ist, langsam Abschied zu nehmen zu müssen... ich (44) bin selbst gerade in der Situation von meiner Mutter (68) langsam Abschied nehmen zu müssen. Viel zu früh. Sie ist so voller Lebensfreude. Sie geht sogar noch manchmal in ihren Chor und bekocht ihren Mann. Die Diagnose ist niederschmetternd, nur noch palliativ... und inkurabel.
Sie ist zu Hause - Unser letztes Weihnachten.
Es kam auch recht überraschend und plötzlich hat der geliebte Mensch nicht mehr lange...

Zu wissen, dass der Abschied ansteht, ist sooo unglaublich hart. Unfassbar, nicht wahr.
Doch ich weine nie vor ihr. Und wir reden aktuell nicht offen darüber. doch jeder Mensch geht anders damit um.
Man macht alle Stadien durch, vom "nicht-wahr-haben-wollen" bis zur Verzweifelung. Und auch Wut. Grenzenlose Ohnmacht und das Gefühl der Hilflosigkeit.

Natürlich kann ich niemand etwas raten, aber ich halte es so:
Ich weine nicht vor ihr, so hart es auch ist. Sie weint selten, sie ist so tapfer, aber wenn sie weint, versuche ich, abzulenken und über etwas Lustiges zu reden. Ich erzähle ihr Dinge, zum Beispiel, wie lustig sich die Kleine (17 Monate) gedreht hat, als Kommando "dreh dich" eigentlich dem Hund galt.
Oder andere lustige Anekdoten aus der Vergangenheit.

Dann lachen wir. Das ist gut.

Kein Gott oder Teufel wird mit dir dealen, lieber DDU, es ist das Leben - und ob man gläubig ist oder nicht, fair ist es nicht. Aber man muss sich abfinden. Ich mag es auch nicht... Sei lieb zu ihr. Jammer ihr nicht vor, sei stark...

Ich drücke dich und deine Liebe in Gedanken und wünsche euch ganz viel Kraft.
lg Nadi
Mit Zitat antworten