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Alt 02.01.2013, 23:11
Alwina Alwina ist offline
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Standard AW: Mein Vater, Malignes Melanom

Hallo Micha,

danke für Deinen Beitrag.

Ich muss sagen dass ich mich vor der Erkrankung meines Vaters nie mit Kerbs beschäftigt habe, wir waren alle sehr positive, optimistische Menschen... mit positiven Gedanken, - bis es uns getroffen hat. (Schicksal ja)

Das letzte Jahr habe ich mich sehr rein gelesen in das Thema, Krebs.

Die meisten die ich bisher virtuell kennen lernen durfte hatten oder haben Hautkrebs in den Organen oder im Inneren. Bei Ihm tritt das halt nach außen, Gesicht... schaut nicht so schön aus, aber für mich okay. Das heisst, ich habe mich daran gewöhnt, ich liebe meinen Papa, so wie er ist. Dasselbe gilt für meine Familie. Ich bin so froh dass meine Tochter (4 Jahre) ganz normal mit Ihrem Opa umgeht, ohne Ihn anzustarren, irgendwas zu fragen usw.... das tut Ihm gut. Man merkt wie schwer Ihm das Äußere zu schaffen macht, die Tumore im Gesicht, im Kopfbereich. Ich vermute dass die irgendwann durchbrechen... so schaut es momentan wirklich aus.

Der Geruch ist ziemlich stark geworden, es ist schwer sehr nahe bei Ihm zu sein... obwohl man will... :-( ich finds lächerlich dass ich sowas schreibe, es müsste mir doch eigentlich egal sein, sollte Wichtigeres geben, aber Heute saß ich 5 Minuten ganz nah neben Ihm und musste mir dann einen Vorwand suchen schnell aufzustehen und den Raum verlassen weil mir übel wurde :-( mich packt das schlechte Gewissen...

Heute hat er zu meine Mama gesagt, es wird Zeit für eine neue Chemo oder eine Op, ich kann langsam nicht mehr essen... wir bemerkten schon dass er Probleme hat, er isst immer weniger.... die Portionen werden weniger, der Appetit... die Mahlzeiten.... nun bekommter Trinknahrung. (Der Tumor ist wohl aus der Nasennebenhöhle / Wange, in die Mundhöhle reingewachsen)

Wir wissen nicht wie es weitergeht... alles...

Ich muss sagen, ich bin nicht der Meinung dass wir nicht an einem Strang ziehen... wir unterstützen uns alle sehr gut, wir schonen halt Papa, so viel es geht... er ist Bestens versorgt (meine Mama ist ein Engel!) und auch ich helfe wo es nur geht.

Momentan geht alles und ich kann nicht sagen dass es eine Erlösung wäre... ich glaube spätestens wenn Papa schlimme Schmerzen hätte oder nicht mehr "normal" Leben könnte würden wir das vielleicht sagen können.

Er kann bisher alles soweit machen, selber gehen, waschen, essen (naja gut, das wird nun schwieriger) reden (dasselbe wie beim essen....)... er kann sich bewegen, laufen, ist noch "da"... man kann Gespräche führen... er schläft viel ja... ich glaube er ist jetzt in eine richtige Depression gefallen, das merkt man.

Ich akzeptiere das Schicksal, meine Mama auch... was bleibt uns übrig, mein / unser größter Wunsch ist dass er nicht leiden muss,...
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