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Alt 03.01.2013, 17:47
Alwina Alwina ist offline
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Standard AW: Mein Vater, Malignes Melanom

Hallo Sinneswandel,

schön von Dir zu hören, Dir auch ein frohes neues Jahr.

Ich werde meiner Mama mal die Idee / Vorschlag machen dass Sie vielleicht sich fallen lassen sollte was Ihre Gefühle angeht, aber irgendwie habe ich das Gefühl dass es falsch wäre...

Er hatte mir ja selbst gesagt, wenn er wüsste wie lange er noch zu leben hat bzw dass er nicht mehr lange leben wird, dann "würde ich mich ins Bett legen nicht mehr aufstehen und warten bis der Tod kommt" (so er wortwörtlich)

Auch die Dame vom Palliativdienst (die Heute mit meinen Eltern zusammen beim HNO war) hat gesagt dass viele von den Endstadium Patienten, vorallem so junge wie Papa (55) den Tod verdrängen und versuchen so weiterzuleben als ob alles in Ordnung wäre, machen Pläne, Ziele denke es wird schon usw. Die wollen es nicht wahrhaben und es ist wohl "normal" sagte Sie. Sie sagte Sie kennt viele solcher Patienten und Sie wird auf gar keinen Fall Papa irgendwas sagen dass Ihn daran zweifeln lässt.

Der HNO hat Ihn Heute untersucht, der Tumor wächst ja in die Wange rein, deswegen hat er Probleme beim Essen, es ist nicht das Schlucken, mein Papa sagte zu mir, es ist so als ob man die gesamte rechte Mundhälfte mit einem Ball ausgestopft hätte (weichen Ball) .....da kann man nicht kauen, essen usw.

Er hatte an der Stirn eine große "Beule" wir dachten es wäre der Tumor, der HNO hat einen Ultraschall gemacht und gesagt dass es Flüssigkeit war, er hat es punktiert und mein Vater hatte gleich eine Erleichterung, Druckgefühl ist weg, jetzt darf er einmal die Woche zum Punktieren in die Praxis außerhalb der Sprechstunde kommen.

Nach dem "Arztbesuch" / Ausflug Heute fühlte er sich wohl ganz gut zu Hause. Meine Mama sagte Sie weiss nicht wie Sie Ihn dazu bekommen soll mal das Haus zu verlassen, er soll ja nicht zum Einkaufen oder in Menschenmengen gehen, aber einfach mal an die frische Luft, die haben Hunde, ins Auto und ab in den Wald so wie früher... ich meinte nur vielleicht mag er einfach nur faulenzen, liegen, schlafen, Tv...


Du hast gefragt wie die Geburten waren? Die Schwangerschaften? Wunderschön... schmerzvoll aber wunderschön. Kann mir kaum vorstellen dass der Tod meines Papas so sein wird, also damit meine ich wunderschön... schmerzvoll ja...

Das Schöne ist, dass er weiss dass wir das Haus kaufen, und er freut sich sehr darüber. Eine Sorge weniger und Freude darüber dass wir da zusammen wohnen werden. Ich habe Ihm und meiner Mama diesen letzten Wunsch erfüllt mit Hilfe meines lieben Mannes. Das freut mich sehr.

Wegen dem Geruch... ich trau mich gar nicht was zu sagen, auch meine Mama nicht, es ist uns unangenehm und wir wollen Ihn nicht zusätzlich belasten, er fühlt sich eh nicht so toll wie er ausschaut, was mit Ihm und seinem Gesicht passiert, wir wollen Ihm keine unnötigen Komplexe und Gedanken machen. Meine Mama sagt, Sie hat sich schon fast an den Geruch gewöhnt, ich empfand es das letzte Mal als ganz schlimm und musste kurz den Raum verlassen, meine Mama kann mittlerweile normal neben Ihm sitzen. Aber das mit dem Verband und dem Öl werd ich mal Vorschlagen, trotzallem.

Ich bin nur so stolz auf meine Kleine - die Ihren Opa so annimmt wie er ist, ohne ein Wort! Ohne Fragen, so ganz natürlich.... ohne anstarren... normal mit Ihm redet, spielt etc.

Schauen wir mal wie es so weiter geht... den Dezember haben wir schon mal überstanden. Wir hatten zusammen ein kurzes Weihnachtsfest mit Fotos, (von einer Seite) mit den Kindern, mit Papa :-) Erinnerungen die Gold wert sind.

Lieber Gruß,

Alwina
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