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Alt 24.01.2013, 10:55
vati12 vati12 ist offline
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Standard AW: Ripenfellkrebs hat gestreut hoffnungslos

hallo! danke tränchen77 und hope75 für die lieben Worte

Ich wollte noch mal schreiben, was wir im nachhinein in Erfahrung bringen konnten, was uns ja nun leider nichts mehr nützt aber vielleicht für andere Betroffene noch hilfreich sein könnte.
Wir hatten immer gehofft, dass er mehr als das überall beschriebene 1 Jahr schafft, aber leider ist uns das trotz extremer Anstrengung nicht gelungen.

Es wurde ganz am Anfang zur Diagnosefindung eine Thorakoskopie gemacht, direkt im Anschluß hätte sofort eine Bestrahlung des Stichkanals erfolgen müssen um eine Verbreitung der Tumorzellen zu verhindern. Leider erfolgte dies erst 1 Woche später, viel zu spät, Mesotheliome sind super agressiv und schnell im Wachstum.
So enstanden die Metastasen.
Zudem hatten wir das empfinden, dass die Chemo zwar den Prozess im Rippenfell für ca. 3 Monate aufhalten konnte, danach jedoch ein explosionsartiges Wachstum einsetzte.
Im Verlauf der Krankheit wurden auch die Kontrolluntersuchungen weniger dennoch wurde uns bis 8 Wochen vor seinem Tode immer wieder versichert es sähe gut aus(Bis heute weiß ich nicht woher diese Erkenntnis kam und leider waren wir auch, aus damaliger Sicht aus Unwissenheit, nicht in der Lage dies zu hinterfragen). Erst auf unser Drängen bezüglich des sehr dicken Bauches wurde ein CT veranlasst, nachdem uns dann mitgeteilt wurde man könne nichts mehr für ihn tun, er könne jetzt nach Hause gehen, einfach so von einer Sekunde auf die andere war aus wir schaffen das, das wars jetzt geworden. "Wie gehts denn jetzt weiter? Es gibt keine Therapie mehr für Sie" Das kannte ich bis dahin nur aus Filmen hätte nie gedacht, dass man im realen Leben auch aufgegeben und sich selbst überlassen wird.
Habe dann einen Hospizdienst organisiert, die sein Leiden mit Morphium lindern wollten.
Das war die letzte Sache die falsch lief, das Morphium beschleunigte den körperlichen Verfall extrem, es lähmte seine Muskeln und die Atmung. Es war als Anfangsdosis viel zu hoch eingestellt aber als Laie kennt man sich damit auch nicht aus und wenn man in diesem Prozess drin ist hat man nicht die Zeit und Kraft zu recherchieren. Nun weiß ich das alles und kann aber leider nichts mehr ändern.
Er hätte noch etwas mehr Lebenszeit gehabt, wenn alle ein wenig aufmerksamer gewesen wären.

Ich möchte nicht verbittert sein und bei irgendjemandem die Schuld suchen, ich weiß das der Krebs ihn früher oder später sowieso getötet hätte und nichts bringt ihn uns wieder zurück, aber jeder lebenswerte Tag mehr wäre wichtig gewesen.
Sein Lebenswille war bis zuletzt ungebrochen und der Tod hat ihn ,wie uns in diesem Moment überrascht, wir haben trotz allem nicht damit gerechnet.

so das wars erstmal von mir hoffe, dass es für euch hilfreich ist.


lg vati12
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